Basilea: 2007 wird ereignisreich – Aufbau Verkaufsorganisation soll beginnen

Zudem will die Gruppe mit dem Aufbau einer eigenen Vertriebs- und Marketingorganisation beginnen und so zu einem integrierten Pharmaunternehmen avancieren. «Dieses Jahr wird ein entscheidendes und sehr aufregendes Jahr für uns», summierte Firmenchef Anthony Man am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Zürich die anstehenden Ereignisse.

Drei zentrale Produkte
Die Forschungspipeline des ehemaligen Roche-Spin-off umfasst derzeit drei zentrale Produkte. Dass alle drei in der späten Phase der klinischen Entwicklung (Phase III) stecken, ist für ein junges Unternehmen wie Basilea ungewöhnlich.

Abkommen mit Johnson&Johnson
Möglich mache dies das Abkommen mit dem Pharmariesen Johnson & Johnson (J&J) zum Breitbandantibiotikum Ceftobiprol, erklärte der CEO. Denn mit den Zahlungen aus dieser Vereinbarung könne Basilea die beiden anderen Medikamente Alitretinoin (schwere Handdermatitis) und Isavuconazol (schwere Pilzinfektionen) in Eigenregie durch die Phase III der klinischen Entwicklung bringen.

«Eine weitere Zusammenarbeit muss für Basilea Mehrwert schaffen»
Ein weiteres Joint Venture zu einem anderen Produkt schliesst das Management zwar nicht kategorisch aus, aber Finanzchef Ron Scott gab zu bedenken, dass ein möglicher Partner Kosteneinsparungen bringen müsste. «Eine weitere Zusammenarbeit muss für Basilea Mehrwert schaffen», hielt er fest. Seines Erachtens macht es Sinn, die Produkte aus eigener Kraft auf den Markt zu bringen, wenn dies (finanziell) möglich ist.

Genügend liquide Mittel für Weiterentwicklung der Wirkstoffe
Wie gross Basileas Topf der liquiden Mittel am Ende dieses ereignisreichen Jahres sein wird, konnte CFO Scott nicht sagen. Das hänge stark vom Zeitpunkt der US-Zulassung von Ceftobiprol ab, denn mit dem Okay der US-Behörde FDA werde eine weitere Meilensteinzahlung von J&J fällig. Die Zahlung werde dann – je nach Zeitpunkt – noch im laufenden Jahr oder erst 2008 verbucht. Er hielt indes fest: «Wir haben genügend liquide Mittel, um unsere Wirkstoffe weiterzuentwickeln.»

Eigene Verkaufsmannschaft geplant
Basilea will in absehbarer Zeit über eine eigene Verkaufsmannschaft verfügen und damit als Pharmaunternehmen in eine neue Liga aufsteigen. Rund ein halbes Jahr vor der erwarteten US-Zulassung von Ceftobiprol will die Gruppe mit der Rekrutierung für diese Abteilung beginnen. Wie gross das Verkaufsteam sein wird, ist noch offen. «Wir sind nach wie vor in der Planungsphase. Entsprechende Gespräche mit der Partnerfirma J&J laufen derzeit», sagte Nicholas Benedict, Head of Commercial Operations.

Johnson&Johnson würde für Vertriebsmannschaft aufkommen
Das Abkommen mit dem amerikanischen Partner sieht vor, dass J&J für die Kosten von Basileas Vertriebsmannschaft aufkommen wird, soweit diese für das gemeinsame Produkt Ceftobiprol unterwegs sind. Sollten sie zu einem späteren Zeitpunkt auch andere Basilea-Produkte vermarkten, muss Basilea nur die Kosten für diese Arbeiten selber tragen. Basilea könne so von Synergien profitieren, da mit Alitretinoin (schwere Handdermatitis) ein weiteres Basilea-Produkt über den spezialisierten Spitalmarkt vertrieben werden müsse, führte Benedict vor den Medien aus.

Alitretinoin: Bald Daten aus Phase-III-Studie
Zu Alitretinoin rechnet Basilea noch im ersten Quartal 2007 mit Daten aus einer Phase-III-Studie. Gestützt auf diese Eregebnisse können dann in Europa und Kanada noch im laufenden Jahr Zulassungsanträge gestellt werden. (awp/mc/ar)

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