Basilea: Umsatz gesteigert – Konzernverlust bei knapp 68 Mio. Franken

Der Umsatz stieg in der Berichtsperiode auf 5,2 (VJ 3,2) Mio CHF. Auch der Verwaltungs- und allgemeine Aufwand erhöhte sich markant auf 29,4 (10,8) Mio CHF im Zuge des Aufbaus des Vertriebs für die Produkte Alitretinoin und Ceftobiprol, wie das Unternehmen mitteilte. Beim Breitband-Antimykotikum Isavuconazol sind die Phase-III-Tests weitergeführt worden.


Konzernverlust von 67,9 Mio. Franken
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand nahm auf 49,0 (60,6) Mio CHF ab. Der Rückgang des F&E-Aufwandes wird damit erklärt, dass in der Vergleichsperiode des Vorjahres Ausgaben zur Herstellung von verkaufsfähigem Material in der Höhe von 10,6 Mio CHF angefallen seien. Der Betriebsverlust lag bei 73,1 (68,1) Mio CHF. Unter dem Strich verblieb ein Konzernverlust von 67,9 (64,4) Mio CHF, wie das Pharmaunternehmen am Freitag mitteilte. Dabei konnte das Unternehmen von höheren Zinserträgen profitieren, die im ersten Halbjahr auf 5,1 (3,5) Mio CHF angestiegen waren.


Höherer Reinverlust als von Analysten erwartet
Somit hat Basilea im Vergleich zu den Analystenprognosen beim Umsatz und Betriebsverlust besser abgeschnitten, hingegen einen höheren Reinverlust ausgewiesen. Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 4,4 Mio CHF, einem EBIT von -76,3 Mio CHF und einem Reinverlust von 62,9 Mio CHF gerechnet.


Eigenkapital auf 275,8 Mio. Franken gesunken
Der Nettokapitalabfluss aus operativer Geschäftstätigkeit wird auf 66,5 (28,0) Mio CHF beziffert. Die liquiden Mittel und kurzfristigen Finanzanlagen werden per Ende Juni mit 356,7 Mio CHF ausgewiesen (31. Dezember 2007:  424,8 Mio. CHF). Darin enthalten sind kurzfristige Festgelder in der Höhe von 295,0 (255,0) Mio CHF. Das Eigenkapital sank auf 275,8 (335,1) Mio CHF.


Alitretinoin und Ceftobiprol in Zulassungsverfahren
Unter den Produktkandidaten sind derzeit Alitretinoin gegen schwere und therapieresistente chronische Handekzeme sowie Ceftobiprol gegen schwere Infektionen der Haut und der Weichgewebe sowie schwere Fussinfektionen (Diabetischer Fuss) in Zulassungsverfahren. CEO Anthony Man erwartet die Zulassung und Markteinführung der beiden Medikamente noch in diesem Jahr. Dabei soll Alitretinoin selbst und Ceftobiprol zusammen dem Partner Johnson & Johnson vermarktet werden.


Ceftobiprol in Kanada bereits zugelassen
Unter dem Markennamen «Zeftera» ist Ceftobiprol in Kanada bereits zugelassen worden. Die US-Gesundheitsbehörden FDA haben für den Wirkstoff einen «Approvable Letter» ausgestellt. Im Weiteren laufen für Alitretinoin die Vorbereitungen für das klinische Phase-III-Programm in den USA sowie zur möglichen Markteinführung in Europa und Kanada. Mit Isavuconazol werde eine neue Phase-III-Studie bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und Patienten mit seltenen Schimmelpilzinfektionen gestartet, so die Mitteilung weiter.


Ceftobiprol-Marktpotenzial von bis zu 1,5 Mrd. Franken
Analysten schätzen das Marktpotenzial von Ceftobiprol auf 800-1’500 Mio CHF, von Alitretinoin auf 300-700 Mio CHF und von Isavuconazol auf 400-600 Mio CHF, wie die Investor-Relations-Verantwortliche auf Anfrage von AWP sagte. Dabei sei insbesondere das Potenzial von neuartigen Produkten wie eben Ceftobiprol nur sehr schwer einzuschätzen, was die grosse Bandbreite erkläre.


Unter den weiteren Produktkandidaten befinden sich die Antibiotika Makrolide (vor Phase I), Antibiotika gegen gramneagtive Bakterien (in Phase 0) sowie explorative Projekte. Weiter würden auch im Bereich Onkologie Projekte verfolgt, ist dem Halbjahresbericht zu entnehmen. (awp/mc/pg/09)

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