Die 49-Jährige ist seit 2005 Basler Finanzdirektorin. Bei den letzten Wahlen 2008 erzielte sie das Spitzenresultat. Die promovierte Historikerin erwarb sich den Ruf einer erfolgreichen und konsensorientierten Finanzpolitikerin. Bei der Sanierung der Pensionskasse des Basler Staatspersonals und den Steuergesetzesrevisionen zeigte sie Durchsetzungsvermögen. Herzog sagte dazu, dass ihr die Arbeit in einer Kollegialbehörde liege. Dort habe «das Wort Kompromiss keinen schalen Nebengeschmack». Sie wolle nun auf nationaler Ebene Verantwortung übernehmen.
«Chance nicht bei Null»
Die Erfahrung als Exekutivpolitikerin unterscheide sie von Ständerätin Simonetta Sommaruga, der Kantonalberner Wunschkandidatin. Herzog möchte zudem beitragen, den «Bundesrat wieder zu einer wirklichen Kollegialbehörde zu machen». Sie sei auch die Vertreterin eines Grenzkantons und der zweitstärksten Wirtschaftsregion der Schweiz. Herzog ist im Kanton Baselland aufgewachsen und lebt seit 30 Jahren in Basel-Stadt. Sie ist Mutter von zwei Kindern im Alter von 10 und 13 Jahren. Die Absprache mit der Familie sei der wichtigste Teil bei der Entscheidfindung gewesen, sagte sie. Die Wahrscheinlichkeit, in den Bundesrat gewählt zu werden, bezeichnete Herzog «als nicht sehr gross, die Chance liegt aber nicht bei Null».
Janiak winkt ab
Die SP-Kantonalparteien Basel-Stadt und Baselland halten fest: «Herzog weiss, was es heisst, in einer kollegialen Exekutivbehörde politische Entscheide zu treffen, eine grosse Verwaltung zu führen und politische Reformen mit Beharrlichkeit und Kompromissfähigkeit voranzutreiben». Ihr Leistungsausweis als Regierungsrätin sei beeindruckend. Der Baselbieter Ständerat Claude Janiak gab gleichzeitig seinen Verzicht auf eine Kandidatur für den Bundesrat bekannt. Er will Herzog unterstützen und behilflich sein, sie in Bern bekannt zu machen, wie er sagte. Er wolle allerdings 2011 erneut für den Ständerat kandidieren. (awp/mc/ps/14)