Dies teilte die Basler Kantonalbank (BKB) am Donnerstag mit. Demnach konnte die Bilanzsumme im Geschäftsjahr 2008 um 16,3% auf einen neuen Rekordwert von 19,4 Mia. CHF gesteigert werden. Besonders erfreulich sei die markante Ausweitung der Kundengelder um 20,1% auf 10,8 Mia. CHF, wodurch sich ein beträchtliches Ertragspotential für die Zukunft eröffne, wie die BKB in ihrer Mitteilung schreibt.
Neu über 200’000 Kunden
Zudem konnten über 18’000 neue Kundinnen und Kunden gewonnen werden. Damit hat die BKB die 200’000-Kunden-Grenze überschritten. Das Vertrauen in die BKB spiegelt sich auch im anhaltenden Neugeldzufluss wider, welcher im Berichtsjahr 2,0 Mia. CHF betrug. Darin ist allerdings bereits ein Rückzug einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft von 750 Mio. CHF mit enthalten. Dabei handelte es sich um eine kurzfristige Anlage über das Jahresende 07/08. Ohne Berücksichtigung dieser Einzelposition betrug der Neugeldzufluss sogar 2,7 Mia. CHF.
Kundenausleihungen über 10 Mrd CHF
Dieser beträchtliche Mittelzufluss wurde auf der Aktivseite der Bilanz grösstenteils für die Kreditvergabe an Privatpersonen als Hypothekarforderungen und an Firmenkunden in Form von kommerziellen Krediten verwendet. Insbesondere konnten die Kundenausleihungen um 670 Mio. CHF auf über 10 Mia. CHF gesteigert werden. Folglich sieht die BKB keine Anzeichen einer sogenannten Kreditklemme. Ein sehr gutes Wachstum von +3,3% zeigen auch die Hypothekarforderungen. Ebenso ist ein starkes Wachstum bei den Bankengeldern feststellbar, womit die BKB ihren Beitrag an einen funktionsfähigen Interbankenmarkt leistet. Der Refinanzierungsgrad als Verhältniszahl der Publikumsgelder zu den Kundenausleihungen verbesserte sich auf einen neuen Höchststand von 125,8% (Vorjahr: 120,7%).
Rückläufiges Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
Beim Erfolg aus dem Zinsengeschäft von 233,6 Mio. CHF oder +3,7% gegenüber dem Vorjahr profitierte das Stammhaus BKB von einer beträchtlichen Volumenausweitung, womit die leichte Schmälerung der Zinsmarge aufgefangen werden konnte. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ging um 17,8% zurück. Dabei sanken die Courtageeinnahmen gegenüber dem Vorjahr um rund einen Viertel und die Erträge aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft, wo die performanceabhängigen Gebühren infolge der schlechten Börsen vollständig ausblieben (Vorjahr: 5,9 Mio. CHF), um mehr als die Hälfte.
Handelsgeschäft gehalten
In Anbetracht der schwierigen Marktverhältnisse konnte das Handelsgeschäft mit einem Ergebnis abschliessen, das mit 60,5 Mio. CHF (-0,8%) praktisch auf dem Niveau des rekordhohen Vorjahres liegt.
Tieferer übriger ordentlicher Erfolg
Im übrigen ordentlichen Erfolg wurden 26,8 Mio. CHF erwirtschaftet (Vorjahr: 53,3 Mio. CHF). Wie bereits im Halbjahresabschluss 2008 publiziert, konnte die BKB im Vorjahr noch von Zuschreibungen von 14,3 Mio. CHF auf der strategischen Beteiligung an der Nationale Suisse profitieren, welche im Berichtsjahr infolge tieferer Börsenbewertung der Nationale Suisse nicht mehr angefallen sind. Im Weiteren erhöhte sich der andere ordentliche Aufwand auf 15,4 Mio. CHF aufgrund von Wertminderungen in den Finanzanlagen. Der um die Kosten der IT-Migration bereinigte Bruttogewinn erreicht somit 251,7 Mio. CHF, was ein Rückgang von 17,0% im Vergleich zum Rekordergebnis von 2007 bedeutet. Ohne den genannten Sondereffekt Nationale Suisse würde lediglich ein Rückgang des Bruttogewinns von 12,9% gegenüber dem Vorjahr resultieren.
Kostensituation stabil
Der Geschäftsaufwand beträgt 181,4 Mio. CHF und hat im Vergleich zum Vorjahr um 5,1% leicht zugenommen. Davon entfielen 114,9 Mio. CHF (Vorjahr: 107,1 Mio. CHF) auf den Personalaufwand. Diese Erhöhung begründet sich hauptsächlich durch eine vom Arbeitgeber finanzierte Leistungsverbesserung der Pensionskasse, während die Gehälter und Zulagen lediglich um 0,8% zugenommen haben. Der Sachaufwand beträgt 89,8 Mio. CHF. Davon entfallen rund 23,3 Mio. CHF für die IT-Migration auf Avaloq. Der bereinigte Sachaufwand ohne IT-Migration ist mit +1,4% gegenüber Vorjahr faktisch gleich geblieben.
Abschreiber von 46,7 Mio CHF
Die Abschreibungen auf dem Anlagevermögen betragen 46,7 Mio. CHF (Vorjahr: 25,7 Mio. CHF). Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Abschreibung an der strategischen Beteiligung an Nationale Suisse von 21,7 Mio. CHF zurückzuführen. Die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste betragen 18,8 Mio. CHF (Vorjahr: 12,3 Mio. CHF). Damit ist sichergestellt, dass im Jahresabschluss 2008 für sämtliche erkennbaren Risiken ausreichend Rückstellungen gebildet wurden.
Eigene Mittel steigen auf 2,2 Mrd CHF
Nach Gewinnverwendung verfügt die BKB über eigene Mittel von 2,2 Mia. CHF (Vorjahr: 2,1 Mia. CHF). Dank dem erfreulichen Ergebnis auf hohem Niveau konnten den Reserven für allgemeine Bankrisiken erneut ein substanzieller Beitrag von 47 Mio. CHF zugewiesen werden.
Unveränderte Dividende
Mit 77,9 Mio. CHF weist die BKB den zweitbesten Jahresgewinn in der Geschichte der BKB aus. Die vorsichtige Geschäftsstrategie der BKB erlaubt es ? gerade in schwierigen Zeiten ? eine nachhaltige Ausschüttungspolitik zu betreiben. Die PS-Inhaberinnen und -Inhaber erhalten eine unveränderte Dividende (brutto) von 3.? CHF pro BKB-PS, womit sich eine attraktive Dividendenrendite von 2,6% ergibt. Im Gleichschritt mit der Ausschüttung der PS-Dividende erfolgt auch die ordentliche Gewinnablieferung. Die Gewährsträger-Abgeltung (mit dieser wird bekanntlich die öffentliche Gewährleistung, eingeschlossen die Staatsgarantie und die Steuerbefreiung umfassend abgegolten) beläuft sich auf 32,4 Mio. CHF und bildet sich damit analog zur Ertragsentwicklung zurück. Insgesamt ergibt dies zusammen mit der ordentlichen Gewinnablieferung von 48,3 Mio. CHF und der Verzinsung des Dotationskapitals von 6,5 Mio. CHF eine Gesamtausschüttung an den Kanton Basel-Stadt von hohen 87,2 Mio. CHF.
Ausblick 2009
Die BKB ist mit ihrer diversifizierten Ertragsstruktur aus Zinsengeschäft, Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie Handel sehr gut positioniert, um auch in einem schwierigen Marktumfeld Erträge auf hohem Niveau zu erwirtschaften. Zudem war die BKB schon in Vergangenheit für ihre ausgeprägte Kostendisziplin bekannt, was der Bank nun zu Gute kommt. Hans Rudolf Matter, Direktionspräsident der BKB: «Sofern sich die Finanzmärkte im laufenden Jahr stabilisieren, wird sich dies positiv auf unsere Ertragslage auswirken.»
Konsolidierte Jahresrechnung 2008
Weil die BKB über eine Mehrheitsbeteiligung an der Bank Coop verfügt, muss sie ebenfalls einen konsolidierten Abschluss vorlegen. Dabei ist zu beachten, dass die Resultate der beiden Einzelabschlüsse nicht nur addiert werden können, sondern gegenseitige Beziehungen zu eliminieren sind (beispielsweise Dividende der Bank Coop im Abschluss BKB). Auf Konzernebene wirkten sich im Berichtsjahr 2008 die gleichen Faktoren aus wie im Stammhaus BKB und ihrer Tochtergesellschaft Bank Coop.
Bewertungskorrekturen auf Nationale Suisse
Wie bereits im Halbjahresabschluss 2008 publiziert, zeigt sich auch im Konzernabschluss 2008 der negative Effekt aus den Bewertungskorrekturen auf der strategischen Beteiligung an der Nationale Suisse. Konnten hier im 2007 noch Zuschreibungen von 14,3 Mio. CHF verbucht werden, mussten im Berichtsjahr Abschreibungen in Höhe von 23,2 Mio. CHF vorgenommen werden. Fast die Hälfte des Rückgangs von 84,3 Mio. CHF im Konzerngewinn ist deshalb alleine auf den Sondereffekt Nationale Suisse zurückzuführen. Ohne diesen Sondereffekt von kumuliert 37,5 Mio. CHF reduziert sich der Konzerngewinn um 17,6% auf 219,2 Mio. CHF.
Bilanzsumme von 31,2 Mrd CHF
Die hohe Ertragskraft des Konzerns BKB ermöglichte eine weitere Stärkung der eigenen Mittel auf einen Bestand von insgesamt 2,7 Mia. CHF. Die Bilanzsumme erhöht sich per 31.12.2008 um 12,1% auf 31,2 Mia. CHF. Damit gehört der Konzern BKB zu den acht grössten Schweizer Bankengruppen. Insbesondere die Kundengelder konnten sehr erfreulich um 15,7% auf 19,5 Mia. CHF gesteigert werden. Auch bei den Kundenausleihungen gelang es mit +5,5% gegenüber dem Vorjahr die Kreditvergabe an Private und Firmen deutlich auszuweiten. (bkb/mc/ps)