Bauern verdienen 2005 deutlich weniger

Ausschlaggebend waren der um 2% verringerte Rohertrag und die um 1,2% gestiegenen Fremdkosten, wie die am Donnerstag veröffentlichten definitiven Ergebnisse der zentralen Auswertung der Buchhaltungsdaten durch die Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) ergaben.


Im Mittel 1,24 familieneigene Arbeitskräfte


Die Referenzbetriebe bewirtschafteten im Mittel mit 1,24 familieneigenen Arbeitskräften 19,75 Hektaren. 2004 hatte der Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft 39`700 CHF und das landwirtschaftliche Einkommen pro Betrieb 60`500 CHF betragen.

Michpreis sank um 2 Rappen pro Liter


Den Rohertrag schmälerten die tieferen Produzentenpreise bei fast allen tierischen und pflanzlichen Produkten. Bei der Schweinehaltung gingen die Erträge empfindlich zurück. Der Milchpreis sank um 2 Rappen pro Liter. Getreide- und Obstbau erlitten neben dem Preis- auch einen Ernterückgang. Die gute Raufutterernte vermochte die Scharte nicht auszuwetzen.

Rohertrag sank auf 211’000 CHF pro Betrieb


Aus Direktzahlungen stammten in der Talregion 17% des Rohertrags, in der Hügel- 25% und in der Bergregion 38%. Insgesamt sank der Rohertrag auf 211`000 CHF pro Betrieb.

Fremdkosten stiegen um 1,2 Prozent


Die Fremdkosten stiegen um 1,2% auf 156`700 CHF. Den Ausschlag gaben die stark gestiegenen Treibstoffpreise und höhere Löhne für das Personal. Hinzu kamen weiter steigende Kosten für zugekaufte oder gemietete Milchkontingente. Einzig beim Futter konnten die Betriebe sparen.

Landwirtschaftliches Einkommen: Abnahme um 10 Prozent


Somit nahm das landwirtschaftliche Einkommen, die Differenz von Rohertrag und Fremdkosten, um durchschnittlich 10% ab. Da in der Bergregion weniger Schweine gehalten werden, betrug die Einbusse dort 2,8%. In der Talregion blieben unter dem Strich 14% weniger und in der Hügelregion 9,3%.

Geringster Verdienst in der Bergregion


Eine Familienarbeitskraft erreichte so das mittlere Einkommen von 36`700 CHF. Die Einbusse beträgt 7,5%. Am geringsten war der Verdienst mit 27`900 CHF in der Bergregion, in der Hügelregion betrug er 33 800 CHF und in der Talregion 44`400 CHF. Die Unterschiede seien allerdings auch innerhalb der jeweiligen Regionen gross, ermittelte ART weiter.

Im Mittel kamen die Landwirte 2003 bis 2005 in der Talregion auf 65% der nichtlandwirtschaftlichen Vergleichslöhne, in der Hügelregion erreichten sie 51% und in der Bergregion 45% des entsprechenden Vergleichslohns.

Deutlich unter nichtlandwirtschaftlichen Vergleichslöhnen


Im Zehnjahresvergleich seit 1996 lag das Viertel mit den tiefsten Verdiensten überall deutlich unter den nichtlandwirtschaftlichen Vergleichslöhnen.(awp/mc/ar)
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