Bauern verdienen auch 2010 weniger
Dies heisst es in der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung des Bundesamts für Statistik (BFS). Der Gesamtproduktionswert der Landwirtschaft geht dieses Jahr um schätzungsweise 3,3% auf 10,3 Mrd CHF zurück. 1990 lag dieser Wert noch bei 14,1 Mrd, seit 2000 schwankt er zwischen 10 und 11 Mrd CHF.
Direktzahlungen um 3,2 Prozent erhöht
Zugenommen, um 3,2%, haben die öffentlichen Beiträge (Direktzahlungen). Sie machen mit rund 2,9 Mrd CHF über einen Fünftel der Gesamtressourcen des Agrarsektors aus. Ausserdem können die Landwirte ihre Produktionskosten um 1,6% senken. Damit bestätigt sich ein Trend, der schon letztes Jahr zu beobachten war. Der Saldo, das heisst das Einkommen des Landwirtschaftssektors, das hauptsächlich die Arbeit und das eingesetzte Kapital der Bauernfamilien entschädigt, wird für das Jahr 2010 auf rund 2,7 Mrd CHF geschätzt. Das sind 3,4% weniger als 2009. 1990 hatte die Landwirtschaft noch ein Einkommen von total 4,4 Mrd erzielt.
Betriebe schliessen weiter
Der Trend zu weniger Betrieben und Beschäftigten dürfte sich 2010 fortsetzen, aber weniger deutlich als im Vorjahr. 2009 gab es rund 60’000 Landwirtschaftsbetriebe mit 167’000 Beschäftigten, 1996 80’000 Betriebe mit 225’000 Beschäftigten. Da weniger Personen in der Landwirtschaft beschäftigt sind, dürfte das Entgeld pro beschäftigte Person nur um 1,1% sinken.
Neue Einkommensquellen erschlossen
Der durchschnittliche Arbeitsverdienst je Familienarbeitskraft schwankte in den letzten Jahren laut BFS in der Talregion um die 50’000 CHF pro Jahr, in der Hügelregion zwischen 35’000 und 40’000 und in der Bergregion um 27’000. Den Landwirten ist es gelungen, ihre Einkommensquellen weiter zu diversifizieren. 10% des Gesamtproduktionswertes der Landwirtschaft stammt mittlerweile aus landwirtschaftlichen Dienstleistungen und Nebentätigkeiten – wie Haltung von Pensions-Tieren oder Tourismus auf dem Bauernhof. (awp/mc/ps/11)