Bayer bekräftigt für Agrochemie Prognosen 2010

Dies sagte Friedrich Berschauer, der scheidende Chef von Bayer CropScience, am Donnerstag in Monheim. Dabei gebe es nichts zu beschönigen. Nach dem schwierigen Jahresstart sei eine Normalisierung eingetreten. In der zweiten Jahreshälfte sei insbesondere das Geschäft auf der Südhalbkugel wichtig.


Ausblick: EBITDA sinkt deutlich
Sollten sich die Marktverhältnisse im zweiten Halbjahr normalisieren, sei 2010 weiterhin von einem leichten Rückgang des währungs- und portfoliobereinigten Umsatzes auszugehen, sagte Berschauer. Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte «erheblich» sinken. Bayer CropScience ist mit einem Rekordumsatz von 6,5 Milliarden Euro im vergangenen Jahr und 18.700 Beschäftigten ein weltweit führender Hersteller im Agrochemiegeschäft und verdiente operativ (EBITDA pre Ex) gut 1,5 Milliarden Euro.


Trends sprechen für Agrochemiesektor
Die mittel- und langfristigen Aussichten für das Geschäft seien aber nach wie vor «sehr positiv», sagte Berschauer, der zum 1. Oktober sein Amt an seine Nachfolgerin Sandra E. Peterson übergibt. Die Amerikanerin sieht ihr neues Geschäftsfeld für künftige Herausforderungen gut aufgestellt und in einer starken Position. Die generellen Trends sprechen laut Berschauer weiter für den Agrochemiesektor. So steige die Nachfrage nach hochwertigen Lebens- und Futtermitteln, nach erneuerbaren Energien und Pflanzenfasern weiter. Dabei würden die Bedingungen für die Landwirtschaft wegen des Klimawandels immer schwieriger.


Wachsen durch Forschungs-Kooperationen, Lizenzabkommen und Zukäufe
Mit innovativen Pflanzenschutzmitteln, hochwertigem Saatgut und verbesserten Pflanzeneigenschaften soll die Wachstumsstrategie im Bayer-Agrochemiegeschäft fortgesetzt werden. Neben internem Wachstum etwa durch neue Pflanzenschutzmittel in den Jahren 2010 bis 2012, deren Spitzenumsatzpotenzial Berschauer weltweit bei jährlich über einer Milliarde Euro sieht, solle das Geschäft auch durch Forschungskooperationen wie nun beispielsweise mit dem staatlichen chinesischen Ölsaaten-Institut OCRI, Lizenzabkommen und weitere Zukäufe gestärkt werden.


Saatgutgeschäft mit Wachstumspotential
Während Pflanzenschutz ein reifer Markt mit niedrigen Wachstumsraten sei, dürfte das Saatgutgeschäft in den kommenden Jahrzehnten rapide wachsen, erklärte Berschauer. Insbesondere in den Schwellenländern sei ein starkes Wachstum zu erwarten. Im Geschäft mit Saatgut und Pflanzen-Biotechnologie sollen bis 2016 etwa 18 neue Produkte auf den Markt gebracht werden. Der Umsatz solle sich hier bis 2018 mit 1,4 Milliarden Euro in etwa verdreifachen. Auch Zukäufe seien in diesem Feld weiterhin notwendig. Darüber hinaus solle auch der klassische Pflanzenschutz weiter gestärkt und der Anteil neuer, margenstarker Produkte ausgebaut werden. (awp/mc/ss/23)

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