Dies teilte der im DAX notierte Pharma- und Chemiekonzern am Mittwoch in Leverkusen mit. Der Umsatz ging um 5,9 Prozent auf 8,009 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich verzeichneten die Leverkusener einen Gewinnrückgang auf 532 (574) Millionen Euro. Der Konzern übertraf damit die Gewinn- und Umsatzerwartungen der Analysten deutlich. Diese hatten wegen der Krise noch deutlichere Einbrüche erwartet. Am Finanzmarkt war die Reaktion positiv: Die Aktien legten im frühen Handel deutlich um 4,02 Prozent auf 41,66 Euro zu.
Eigenerwartungen erfüllt
«Insgesamt hat das zweite Quartal unsere Erwartungen voll erfüllt», sagte Konzernchef Werner Wenning laut Mitteilung. Vor diesem Hintergrund werde an den «ambitionierten» Ergebniszielen für das Gesamtjahr 2009 festgehalten. Der Rückgang beim EBITDA vor Sonderposten solle auf fünf Prozent begrenzt werden. Das Geschäft mit hochwertigen Materialien habe sich im zweiten Quartal stabilisiert. Das erste Halbjahr sei aber stark durch die Finanz- und Wirtschaftskrise geprägt. Vor diesem Hintergrund senkte der Konzern die Umsatzprognose für 2009. Der Konzernumsatz dürfte demnach auf 31 bis 32 Milliarden Euro zurückgehen. Bisher war ein Rückgang von 32,9 Milliarden Euro 2008 auf rund 32 Milliarden Euro in Aussicht gestellt worden.
Anzeichen für Bodenbildung im Kunststoffgeschäft bestätigt
Im Kunststoffgeschäft bestätigten sich nach dem kräftigen Einbruch zum Jahreswechsel die Anzeichen für eine Bodenbildung. «Das Geschäft mit hochwertigen Materialien stabilisierte sich im zweiten Quartal», sagte Wenning. Umsatz und Ergebnis verbesserten sich im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres. Eine nachhaltige Besserung zeichne sich allerdings noch nicht ab, hiess es. Im Jahresvergleich ergaben sich unterdessen erneut kräftige Einbrüche. So sackte der Umsatz im zweiten Quartal in dem konjunkturabhängigen Geschäft um 30,2 Prozent auf 1,830 Milliarden Euro ab, während das EBITDA vor Sondereinflüssen nach einem Verlust im Vorquartal auf 121 (Vorjahr 372) Millionen Euro einbrach. Für das dritte Quartal erwartet der Konzern hier trotz steigender Rohstoffkosten ein positives EBITDA vor Sondereinflüssen.
HealthCare wächst «besonders erfreulich»
«Besonders erfreulich war die deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerung bei HealthCare», sagte Wenning. Im Gesundheitsgeschäft kletterte der Umsatz um 8,3 Prozent auf 4,045 Milliarden Euro, während das EBITDA vor Sondereinflüssen um 11,9 Prozent auf 1,112 Milliarden Euro zulegte. Im Pharmageschäft erhöhten sich die Umsätze um 9,1 Prozent. Auch CropScience (Agrarchemiegeschäft) habe den Umsatz weiter erhöht und das Ergebnis auf dem guten Vorjahresniveau gehalten. Die Aussichten für 2009 bei HealthCare und CropScience seien mit Blick auf Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen weiter positiv. Im Gesundheitsgeschäft sollen alle Bereiche stärker als die jeweiligen Märkte wachsen. Die bereinigte EBITDA-Marge solle weiter in Richtung 28 Prozent verbessert werden. CropScience soll den Angaben zufolge die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen auf dem hohen Niveau von rund 25 Prozent halten. (awp/mc/ps/07)