Die niedrigere Geschäftsdynamik im Gesundheits- (Healthcare) und Agrochemiegeschäft (Cropscience) werde durch die schneller als erwartet fortschreitende Erholung im Chemiegeschäft (Materialscience) kompensiert. Darüber hinaus profitiere der Konzern von einer günstigeren Wechselkursentwicklung. Bayer-Aktien legten vorbörslich leicht um 0,32 Prozent auf 50,31 Euro zu. Händler sahen keine grösseren Überraschungen.
2010: EBITDA von «mehr als 7 Mrd Euro» in Aussicht gestellt
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sondereinflüssen dürfte 2010 auf «mehr als» sieben Milliarden Euro steigen, sagte Wenning. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie sei nun ein Plus um mehr als 15 (etwa 10) Prozent zu erwarten. «Die weltweite konjunkturelle Erholung dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen», sagte Wenning. Allerdings seien die Aussichten für den Konjunkturverlauf weiter mit Unsicherheit behaftet; auch 2010 werde daher kein einfaches Jahr. Der Umsatz dürfte 2010 währungs- und portfoliobereinigt um mehr als fünf Prozent zulegen, bekräftigte Wenning.
Unerwartet starke Belebung im Chemiegeschäft
In den ersten drei Monaten profitierte der Konzern insbesondere von einer unerwartet starken Belebung im Kunststoffgeschäft. Während der Umsatz im Gesamtkonzern um 5,3 Prozent auf 8,316 Milliarden Euro kletterte, lag das Plus bei Materialscience bei über 35 Prozent. Das operative Ergebnis (EBITDA pre Ex) erhöhte sich im Berichtszeitraum im Konzern um 13 Prozent auf 1,918 Milliarden Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen legte auf 23,1 (21,5) Prozent zu. Unter dem Strich kletterte der Gewinn auf 693 (Vorjahreszeitraum 425) Millionen Euro. Analysten hatten im Durchschnitt etwas höhere Werte erwartet.
Agrochemiesparte deutlich abgeschwächt
Das Kunststoffgeschäft habe sich im ersten Quartal in einem zunehmend stabileren Marktumfeld deutlich erholt gezeigt. Vor einem Jahr hatte die Krise auf dieses Geschäft voll durchgeschlagen. Während das Gesundheitsgeschäft Umsatz und Ergebnis leicht verbesserte, schwächte sich das Agrochemiegeschäft im Vergleich zum Rekord-Vorjahresquartal deutlich ab. Gründe seien die allgemeine Marktentwicklung sowie der durch den kalten Winter verspätete Saisonstart.
Kunststoffgeschäft als Treiber
Für das Kunststoffgeschäft zeigte sich Wenning für 2010 nun deutlich optimistischer. Vor dem Hintergrund einer weiteren konjunkturellen Erholung solle der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt um rund 20 Prozent klettern (vorher: mehr als 10). Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA solle mehr als verdoppelt werden (erheblich steigern). Im zweiten Quartal sei im Vergleich zum Vorquartal ein weiteres Wachstum und ein höheres EBITDA vor Sondereinflüssen zu erwarten. Etwas pessimistischer ist Wenning hingegen für das Gesundheits- und das Agrarchemiegeschäft. Der Umsatz im Gesundheitsgeschäft dürfte bereinigt nur um rund drei (alt: fünf) Prozent steigen. Im Agrogeschäft sei ein bereinigtes Umsatzplus von zwei bis drei Prozent (alt rund 4) zu erwarten. Das EBITDA vor Sondereffekten dürfte stagnieren und nicht wie bisher erwartet leicht steigen. (awp/mc/ps/10)