Dies sagte Konzernchef Marijn Dekkers. Bis 2015 solle der Konzernumsatz in Greater China auf etwa fünf Milliarden Euro steigern. Das Geschäft mit Kunststoffen (MaterialScience) solle gut die Hälfte beitragen. 2009 setzten die Leverkusener im Grossraum China mit der Volksrepublik, Hongkong und Taiwan 2,1 Milliarden Euro um, davon entfielen 1,2 Milliarden Euro auf MaterialScience.
Mehr Innovation und weniger Administration
Am Finanzmarkt war die Reaktion auf die Investitionsankündigung eher verhalten. Bayer-Aktien legten in einem freundlichen Marktumfeld um 0,82 Prozent auf 59,10 Euro zu. Am Vortag hatte der Konzern für das kommende Jahr ein Forschungs- und Entwicklungsbudget in der Grössenordnung des Rekordwertes für 2010 von 3,1 Milliarden Euro angekündigt. Die Mittel sollen dabei künftig insgesamt noch konsequenter in das Wachstum und die Innovationskraft des Unternehmens investiert werden. Vor rund drei Wochen hatte Bayer entsprechende Umschichtungen von Ressourcen verbunden mit einem deutlichen Stellenabbau weltweit angekündigt. Mehr Innovation und weniger Administration ist dabei das von Dekkers ausgegebene Leitmotiv.
Entscheidender Wachstumstreiber
China entwickelte sich in den vergangenen Jahren auch für die chemische Industrie zu einem entscheidenden Wachstumstreiber. Mit den nun angekündigten Investitionen legen die Leverkusener den Fokus laut eigenen Angaben noch stärker auf den asiatisch-pazifischen Raum. Dort erwartet Bayer ein anhaltendes Wachstum der Abnehmerbranchen. So sollen die Kapazitäten für den Polyurethan-Rohstoff MDI auf eine Million Jahrestonnen und für den Hochleistungskunststoff Polycarbonat auf 500.000 Jahrestonnen mehr als verdoppelt werden. Ausserdem sei vorgesehen, die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten dort deutlich zu stärken. Zudem werde die Hauptverwaltung des Geschäftsbereichs Polycarbonates vom Stammsitz in Leverkusen nach Shanghai umziehen. Ziel sei es, eine noch grössere Nähe zum speziell in Asien boomenden Polycarbonat-Markt zu erreichen. Der Kunststoff wird vor allem in der Auto- und Elektro-Industrie sowie im Bau eingesetzt.
China zweitwichtigster Markt
China sei gemessen am Umsatz der zweitwichtigste Markt der Welt für den Teilkonzern Bayer MaterialScience. Bisher investiere der Konzern im Rahmen eines mehrjährigen Programms bis 2012 bereits 2,1 Milliarden Euro in Shanghai. Zusammen mit den jetzt beschlossenen Erweiterungen ergebe sich damit ein Gesamtvolumen von mehr als drei Milliarden Euro. Für die neuen Pläne sei eine Absichtserklärung mit den zuständigen Behörden unterzeichnet worden. (awp/mc/ss/31)