Vor einem Jahr haben die Aktionäre der börsenkotierten Investmentgesellschaft BB Medtech das öffentliche Umtauschangebot in einen Aktienfonds mit deutlichem Mehr von 95% wahr genommen. Damit wurde nicht nur eine gute Handelbarkeit des Produktes erreicht, sondern auch der Abschlag der Aktie zum inneren Wert eliminiert. Um die gesetzlichen Anlagerichtlinien für einen Aktienfonds zu erfüllen, wurde das Portfolio von BB Medtech breiter auf 30 bis 40 Positionen diversifiziert. Der Aktienfonds wird täglich zum Net Asset Value bewertet und gehandelt. In den vergangenen zwölf Monaten erreichte der Fonds in seiner Hauptwährung Euro eine Performance von 14.0% (0.3% in Franken). Damit wurde die entsprechende Benchmark MSCI Healthcare Equipment & Supplies deutlich übertroffen (11.3% in Euro / -2.1% in Franken).
Aufstrebende Gesundheitsmärkte in den Schwellenländern
Der Fonds investiert weltweit in Aktien von mittel- bis grosskapitalisierten Medtech-Unternehmen und ist bestens positioniert, um auch von den Wachstumschancen in Asien zu profitieren. Die Portfolio Manager überzeugten sich erst kürzlich wieder persönlich vom Potenzial in China und Indien, indem sie kotierte und private Firmen an ihrem Standort besuchten und mit Regierungsvertretern und lokalen Aktienanalysten diskutierten. «Beide Märkte entwickeln sich mit enormer Geschwindigkeit. In China ist mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 18% – 20% bis 2015 zu rechnen», erläutert Stefan Blum, Lead Portfolio Manager. «Während China sich zum Medtech-Eldorado für Investoren entwickelt, weist Indien ein riesiges Potenzial auf, das mit jenem von China vor drei Jahren vergleichbar ist.» Wo es an der eigenen Innovationskraft fehlt, werden sich chinesische und indische Unternehmen auf dem europäischen und amerikanischen Markt durch Akquisitionen mit modernsten Technologien eindecken. Grosse Beachtung sollte der Aktienauswahl geschenkt werden, da die Märkte ihre eigenen Spielregeln besitzen. Reine Basketlösungen oder gar Länderwetten sind deshalb nicht zu empfehlen.
Starke Veränderungen in China – Selektionskriterien
In den letzten zwei Jahren hat sich das chinesische Gesundheitswesen grundlegend verändert. Es ist ein enormer Fortschritt in den Ballungszentren festzustellen mit einem ungebremsten Ausbau der Infrastruktur, die sich auf höchstem Qualitätsniveau befindet. Die Dienstleistungsqualität hat sich nochmals deutlich verbessert. Die Anzahl der Universitätsabsolventen in den technischen Fachrichtungen in China und Indien ist heute höher pro Jahr als der gesamte Bestand an Akademikern in Deutschland. Die Ansprüche der chinesischen Konsumenten haben sich unter anderem auch durch einen signifikanten Vermögenszuwachs der Stadtbevölkerung deutlich erhöht. Während die Regierung unverändert stark in die Gesundheitsinfrastruktur investiert, wächst die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen von Privaten noch stärker. Der chinesische Healthcare-Markt ist seinen Kinderschuhen entwachsen, was auch den Anlageentscheidungsprozess fundamental beeinflusst. Stand vor einigen Jahren für den Investor die Vertrauenswürdigkeit des Partners im Vordergrund, sind heute Faktoren wie die regulatorischen Anforderungen sowie das Nachfrageverhalten der Konsumenten von entscheidender Bedeutung. Aber auch die Fähigkeit, im Ausland innovative Unternehmen akquirieren zu können, wird über den zukünftigen Unternehmenserfolg mitentscheiden.
Indien als aufstrebender Stern am Medtech-Himmel
Der Gesundheitsmarkt in Indien ist in den Städten gut entwickelt, allerdings nur im oberen Gesellschaftsbereich, und befindet sich wegen der fehlenden Sprachbarrieren weitestgehend in den Händen von multinationalen Konzernen. Es gibt über 1’000 Städte mit je über 500’000 Einwohnern, die wenig erschlossen sind. Die medizinische Infrastruktur auf dem Land könnte von Privaten beschleunigt aufgebaut werden, doch herrscht auch in Indien ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Dank ihren Sprachfähigkeiten finden indische Unternehmen einen einfacheren Zugang zur EU und den USA, was auch die Akquisition von Technologien und innovativen Produkten erleichtert. Daher kann aus Asien eine Akquisitionswelle erwartet werden. Die lokal tätigen indischen Anbieter wissen ihre Standortvorteile zu nutzen. Obwohl sich diese Medtech-Unternehmen erst richtig etablieren, zeigen Beispiele in China, dass sich innerhalb von zwei bis drei Jahren Marktanteile von bis zu 75% erobern lassen. Bisher gibt es noch wenig lokale reine Medtech-Unternehmen, die an der Börse kotiert sind. Ein früher Einstieg lohnt sich und hilft Investoren, den Markt besser kennenzulernen, bevor das starke Wachstum einsetzt. (Medtech/mc/fvf)
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