Der Reingewinn sank in der Berichtsperiode um 25% auf 356,3 Mio CHF, der Bruttogewinn um 20% auf 423,3 Mio CHF, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Nach dem dritten Quartal war das Minus beim Bruttogewinn noch bei 32% gewesen, nach dem Halbjahr bei 46% und nach dem ersten Quartal bei 62%. Der Rückgang des Bruttogewinns sei hauptsächlich auf den Handelsverlust im ersten Quartal 2008 und den erwarteten Rückgang des übrigen ordentlichen Erfolgs zurückzuführen. Im zweiten Halbjahr gelang der Bank dagegen ein Bruttogewinnsprung um 55%.
Geschäftsaufwand um 10 Prozent gesenkt
Der Geschäftsaufwand konnte letztes Jahr nur um 10% auf 504,6 Mio CHF gesenkt werden, was eine höhere Cost/Income Ratio von 63 (59)% zur Folge hatte.
258 Mio. Franken an die Aktionäre
Trotz des Gewinnrückgangs will die BCV insgesamt 258 Mio CHF an die Aktionäre auszahlen. Der Generalversammlung wird die Ausschüttung einer Dividende von 20 CHF sowie eine Nennwertrückzahlung von 10 CHF je Aktie vorgeschlagen. Im Vorjahr waren insgesamt 46,50 CHF pro Aktie ausgeschüttet worden.
Tieferer Betriebsertrag
Der Betriebsertrag sank um 15% auf 927,9 Mio CHF. Dies sei in erster Linie auf die Abtretung des Unicible-Geschäfts und die Veräusserung der Beteiligung an der spanischen Tochter A&G zurückzuführen. Ertragsmindernd hätten sich auch der Einbruch an den Finanzmärkten und der eingefahrene Handelsverlust ausgewirkt. Der Zinserfolg als wichtigste Einnahmequelle der Bank blieb mit 504,1 Mio CHF im Vergleich zum Vorjahr praktisch konstant. Der Kommissionserfolg hingegen sank infolge der Kurseinbrüche an den Börsen um 12% auf 340 Mio CHF.
Positiver Handelsertrag dank starkem zweiten Semester
Dank dem sehr gutem zweiten Halbjahr (74 Mio) konnte auch ein positiver Handelserfolg ausgewiesen werden, der allerdings gegenüber 2007 um 50% auf 37 Mio CHF fiel. Der übrige ordentliche Erfolg reduzierte sich um 62% auf 47 Mio CHF. Dies sei einerseits auf die Normalisierung bei der Veräusserung von Finanzanlagen gegenüber dem aussergewöhnlich hohen Vorjahresniveau und andererseits auf die Abtretung des Unicible-Geschäfts zurückzuführen.
Analysten-Erwartungen deutlich übertroffen
Die ausgewiesenen Zahlen lagen klar über den Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens). Diese hatte einen Reingewinn von 309,1 Mio, einen Bruttogewinn von 384,1 Mio und Gesamterträge von 891 Mio CHF prognostiziert.
Eigenmitteldeckungsgrad bei 180 Prozent
Die Bilanzsumme blieb mit 35,2 Mrd CHF praktisch stabil. Auf der Aktivseite stiegen die Hypothekarkredite um 3% auf 17,3 Mrd CHF, die Forderungen gegenüber Kunden gingen um 2% auf 5,6 Mrd CHF zurück. Auf der Passivseite verzeichneten die Kundeneinlagen eine Zunahme von 6% auf 22,2 Mrd CHF. Die traditionellen Spareinlagen stiegen um 5% auf 8,5 Mrd CHF. Bemerkenswert sei der Anstieg der Kassenobligationen um 51% auf 610 Mio CHF. Das Eigenkapital bleibt unverändert bei 3,2 Mrd CHF und entspreche somit einem komfortablen Eigenmitteldeckungsgrad (FINMA-Vorschrift) von 180%.
Neugeldzufluss von 354 Mio. Franken
Die verwalteten Vermögen der Gruppe verminderten sich infolge der Kurseinbrüche an den Börsen und der Abtretung von A&G (3,9 Mrd) um 21% auf 66,8 Mrd CHF. Der Nettoneugeldzufluss betrug 354 Mio CHF. Diese Entwicklung sei das Resultat eines Neugeldzuflusses von 1,7 Mrd aus dem Geschäft mit Privatkunden und Waadtländer KMU sowie eines «bewussten Abbaus» – im Sinne einer optimalen Steuerung des Interbankenrisikos – um 1,3 Mrd CHF der namentlich von Grossunternehmen und Trade-Finance-Kunden in Form von Festgeldkonten hinterlegten Mittel, heisst es.
Zuversicht für das laufende Geschäftsjahr
Für das laufende Jahr sieht sich die Bank gut aufgestellt. Sie habe den Finanzsturm des letzten Jahres «gut überstanden und sich als krisenfest erwiesen», meint sie. In einem anhaltend ungewissen Umfeld habe die Bank «weiterhin Vertrauen in ihre Gewinnkapazität». (awp/mc/pg/03)