BCV wie angekündigt mit Quartalsverlust

In der Vorjahresüperiode hatte der Bruttogewinn  noch157,9 Mio CHF betragen. Die Betriebserträge sind um 39% auf 187,2 Mio CHF gesunken, wie die Waadtländer Staatsbank am Donnerstag mitteilt.  Ferner teilt die BCV mit, dass sie in der Berichtsperiode ihre Beteiligung an der spanischen Tochter A&G veräussert und das Konsumkreditgeschäft an Swiss One Finance übertragen hat. Die «enttäuschenden» Quartalsergebnisse stellen laut Angaben der Bank weder deren Finanzkraft, noch die geplante Ausschüttung von überschüssigem Kapital an die Aktionäre in Frage. Die BCV will in diesem Jahr 400 Mio CHF an ihre Aktionäre auszahlen.


«Schwieriges Finanzmarktumfeld»
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft erhöhte sich um 2% auf 126,1 Mio CHF, während der Kommissionsertrag um 6% auf 88,2 Mio CHF sank. Dies sei dem schwierigen Finanzmarktumfeld und den Auswirkungen der Veräusserung der Beteiligung an A&G zuzuschreiben. Ferner ist der übrige ordentliche Erfolg der Gruppe mit 8,1 Mio CHF um 48 Mio CHF geschrumpft. Den Rückgang führt die BCV auf den Transfer der ehemaligen Informatik-Tochter Unicible und tiefere Veräusserungen von Finanzanlagen zurück. Die grösste Verlustquelle ist indes im Handelsgeschäft zu orten, wo die Bank einen Fehlbetrag von 35,2 Mio CHF verbuchen musste. Dieser grösstenteils nicht realisierte Verlust stammt den Angaben zufolge aus dem Handel mit Schweizer Aktien und deren Derivaten. Die BCV betont, dass sie keine Positionen in Zusammenhang mit Subprime-Geschäften hält.


«Verluste nicht Folge von Unregelmässigkeiten»
Die Verluste seien ausschliesslich auf die aussergewöhnlichen Marktverhältnisse zurückzuführen und keinesfalls die Folge von Unregelmässigkeiten, mangelhaftem Risikomanagement oder unangemessenem Verhalten seitens der Trader. Die Händler hätten sich jederzeit an die von der Bank gesetzten Risikolimiten gehalten, so die BCV. Die Kosten verringerten sich im ersten Quartal wegen des weggefallen Unicible-Geschäfts um 13% auf 128 Mio CHF Mio CHF. Ohne Unicible-Effekt wäre der Geschäftsaufwand auf Vorjahreshöhe ausgefallen.


Analystenerwartungen knapp erfüllt
Somit hat die Bank die Erwartungen der ZKB nur knapp erfüllt. Diese hatte im Vorfeld mit einem Bruttogewinn von 60,0 Mio und Erträgen von 196,0 Mio CHF gerechnet. Die verwalteten Vermögen nahmen per Ende März 2008 um 11% oder um 9,5 Mrd auf 74,8 Mrd CHF ab. 3,9 Mrd CHF der Minderung entspringt der Veräusserung der A&G-Beteiligung, der Rest sei auf die allgemeine Marktbaisse zurückzuführen.


Bilanzsumme um 4 Prozent angewachsen
Die Bilanzsumme der BCV wuchs per Ende März um 4% auf 36,6 Mrd CHF. Auf der Aktivseite stiegen die Forderungen gegenüber Banken um 30% auf 8,3 Mrd CHF. Der temporäre Zuwachs sei im Wesentlichen technisch bedingt und stehe im Zusammenhang mit der Glattstellung von Devisengeschäften. Die kommerziellen Kredite sind infolge des Rückgangs des Geschäftsvolumens im Bereich Trade-Finance und der Übertragung des Konsumkreditgeschäfts an Swiss One Finance um 4% auf 5,45 Mrd CHF gesunken; die Hypothekarausleihungen blieben mit 16,9 Mrd CHF praktisch stabil.


Zurückhaltender Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr 2008 rechnet die BCV-Gruppe mit einem Rückgang von Brutto- und Reingewinn gegenüber den Vorjahreswerten. Bereits vor zwei Wochen hatte die BCV eine Gewinnwarnung ausgesprochen und für das Auftaktquartal einen Bruttogewinn von 55 bis 65 Mio CHF in Aussicht gestellt. (awp/mc/ps)

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