Bear Stearns: Neue Milliardenabschreibung sorgt für Quartalsverlust

Das räumte Finanzchef Samuel Molinaro am Mittwoch auf einer Investorenkonferenz in New York ein. Die Investmentbank hatte im vergangenen Quartal bereits rund 800 Millionen Dollar im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise abgeschrieben. Überdies strauchelten zwei Hedge-Fonds der Bank.


Gesamtbereinigungen über 50 Mrd. Dollar
Die grossen US-Banken haben damit wegen der Kreditkrise bisher insgesamt rund 50 Milliarden Dollar an Wertverlusten bereinigen müssen. Allein auf den grössten US-Finanzkonzern Citigroup entfiel mit mehr als 13 Milliarden Dollar die höchste Einzelsumme. Erst am Vortag hatte der zweitgrösste US-Finanzkonzern Bank of America für das vierte Quartal mindestens drei Milliarden Dollar an Wertverlusten bekanntgegeben.


Subprime-Kredite praktisch auf null zurückgefahren
Zwei Drittel der neuerlichen Wertberichtigungen bei Bear Stearns stammen laut Molinaro aus dem Geschäft mit Wertpapieren, die indirekt auf zweitklassigen Hypothekenkrediten basieren (sogenannte CDOs). Der Rest entfällt auf das unmittelbare Kreditgeschäft mit nur schlecht abgesicherten Hypothekenkrediten (Subrime). Bei den CDOs sei Bear Stearns nun noch mit 884 Millionen Dollar engagiert gegenüber 2,2 Milliarden Dollar Ende August. Die Subprime-Kredite wurden von 1,1 Milliarden Dollar praktisch auf null zurückgefahren.


«Vorsichtige und konservative Bewertung»
Die Bewertung der Verluste sei «vorsichtig und konservativ» erfolgt, betonte Molinaro. Die genaue Einschätzung bereitet jedoch angesichts der derzeit schlechten Marktbedingungen selbst Fachleuten Schwierigkeiten. Weitere Verluste sind daher bei den Banken nicht ausgeschlossen. (awp/mc/pg)

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