Mit den Massnahmen reagiert AstraZeneca auf den anhaltenden Preisdruck im Gesundheitswesen und die Konkurrenz von Generikaherstellern. Gleichzeitig will die im FTSE-100 notierte Gesellschaft durch die Einsparungen, finanzielle Mittel freisetzen, um das Geschäft in den Schwellenländern und bei Biotech-Produkten ausbauen. Investoren trennten sich nach den Zahlen von AstraZeneca-Papieren. Bis zum frühen Nachmittag verloren die Aktien 3,46 Prozent auf 2.761,00 Pence.
Keine Mega-Übernahme oder Einstieg in den Generika-Markt
Einer Mega-Übernahme wie Pfizer/Wyeth und einen Einstieg in das Geschäft mit Nachahmermedikamenten (Generika) erteilte Brennan eine Absage. 2007 hatte AstraZeneca für den Kauf des US-Konzerns MedImmune zur Stärkung seines Biotech-Geschäfts mit einem ambitionierten Kaufpreis von mehr als 15 Milliarden Dollar tief in die Tasche gegriffen.
Umsatz wird 2009 auf 2008-Niveau stagnieren
Im laufenden Geschäftsjahr will AstraZeneca sein Ergebnis pro Aktie vor Sonderposten (Core-EPS) auf 5,15 bis 5,45 Dollar pro Aktie steigern. 2008 stieg das Core-EPS auf 5,10 Dollar nachdem 2007 4,38 Dollar ausgewiesen wurden. Beim Umsatz geht AstraZeneca 2009 von einer Stagnation in Höhe des 2008 erreichten Erlöses von 31,60 Milliarden Dollar aus (2007: 29,55). Auf dem wichtigsten Pharmamarkt, den USA, stieg der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr lediglich um 1 Prozent, während das Erlöswachstum von der Nachfrage in den Schwellenländern getragen wurde. Dort kletterte der Umsatz nach Unternehmensangaben um 16 Prozent auf 4,273 Milliarden Dollar.
Das operative Ergebnis verbesserte sich 2008 auf 9,144 Milliarden Dollar (VJ: 8,094). Bei seinem umsatzstärksten Produkt – dem Magenmittel Nexium – gab AstraZeneca einen Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar bekannt. Die Nummer zwei, der Blutfettsenker Crestor, spülte dem Konzern 3,597 Milliarden Dollar in die Kassen, ein Plus von 26 Prozent.
Kosteneinsparungen
2008 verbuchte AstraZeneca Belastungen – auch für Restrukturierungsmassnahmen – in Höhe von 881 Millionen Dollar. Der Arzneimittelhersteller kommt mit seinen Kosteneinsparungen voran: Die jährlichen Einsparungen sollen 2,5 Milliarden Dollar erreichen, nachdem zuvor 1,4 Milliarden Dollar kommuniziert wurden. 2,1 Milliarden Dollar sollen Ende 2010 realisiert werden. 2007 hatte die Gesellschaft bereits den Wegfall von 7.600 Stellen bekannt gegeben und im November 2008 die Streichung von 1.400 Stellen veröffentlicht. Insgesamt beschäftigte die Gesellschaft nach Aussagen eines Sprechers zuletzt rund 67.000 Menschen. (awp/mc/pg/21)