«Es ist ein Muss, dass sich Börsen zusammenschließen, das ist die Folge der europäischen Integration.» Er rechne damit, dass auch die Vierländerbörse Euronext NV ihren Hut in den Ring werfe. Laut Medienberichten will Euronext ihr Konzept zur Übernahme der London Stock Exchange (LSE) an diesem Mittwoch vorlegen. Die Deutsche Börse hatte dies Ende Januar getan.
Negative Auswirkungen würden überschätzt
Breuer betonte, die negativen Auswirkungen einer Fusion auf den Finanzplatz Frankfurt würden «weit überschätzt». Es sei sinnvoll, dass das klassische Wertpapier- und das Termingeschäft in London angesiedelt werden. «Frankfurt muss seine eigenen Stärken fördern – und die lie gen nicht im Handel», sagte der frühere Vorstandssprecher der Deutschen Bank. So sehe er gute Chancen, dass die Mainmetropole «europäisches Zentrum in der Vermögensverwaltung» wird.
Kein Interessenkonflikt für die Deutsche Bank
Einen Interessenkonflikt für die Deutsche Bank, die den Aufsichtsratschef der Deutschen Börse stellt, an der möglichen Finanzierung der Übernahme beteiligt ist und zugleich Anteile an der LSE hält, sieht Breuer nicht. «Wir haben «Chinese Walls», und die funktionieren prächtig.» Mit diesem Begriff wird die strikte Trennung unterschiedlicher Geschäftsbereiche innerhalb einer Bank bezeichnet. Im Fall einer erfolgreichen Übernahme wolle er zumindest bis 2006 dem Aufsichtsrat des fusionierten Börsenkonzerns vorstehen, sagte Breuer. (awp/mc/mad)