Die Bank selber bezeichnet das Ergebnis als gut. «Das Umfeld für eine Inlandbank wie die BEKB ist derzeit gut, davon haben wir profitiert», kommentierte Jean-Claude Nobili, Leiter der Geschäftsleitung, gegenüber AWP am Freitag. Besonders freue ihn aber die breite Verankerung der Bank in der Bevölkerung. Beim Ausblick auf das zweite Semester verweist Nobili auf das 10-Jahres-Ziel der Bank. Er gehe davon aus, dass die BEKB auch nach 8 Jahren Ende 2010 ein Ergebnis über dem langfristigen Zielwert für den freien Cash Flow von 1 Mrd Franken erreichen werde. Im Zinsengeschäft konnte das Institut trotz historisch tiefen Zinsen im Vergleich zur Vorjahresperiode weiter zulegen. Dank der guten Refinanzierung, tiefer Zinsausstände sowie einem positiven Beitrag der eingesetzten Zinsabsicherungsgeschäfte stieg der Erfolg aus dem Zinsengeschäft um knapp 10% auf 180,5 Mio CHF, wie die BEKB erklärte.
Cost/Income-Ratio unter Zielbereich
Auch der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft lag mit 43,5 Mio CHF 6% über dem Vorjahreswert. Demgegenüber sank der Erfolg im Handelsgeschäft um 14% auf 11,2 Mio CHF. Der übrige ordentliche Erfolg liegt mit 17,9 Mio CHF 19% höher als im Vorjahr. Damit summierten sich der Betriebsertrag im Stammhaus auf 253,1 Mio CHF, was einem Anstieg von 8% entspricht. Der Geschäftsaufwand stieg aufgrund des höheren Personalaufwandes und gestiegener IT-Kosten um 4% auf 125,9 Mio CHF. Damit liege die Cost/Income-Ratio weiterhin leicht unter dem Zielbereich von 50 bis 55%, so das Berner Institut. Der Bruttogewinn erhöhte sich damit auf 127,2 Mio CHF (+13,4%). Nach Abzug der Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste resultiert ein Zwischenergebnis von 108,1 Mio CHF (+15%). Das Ergebnis vor Steuern wird mit 81,8 Mio CHF ausgewiesen, was einem Anstieg gegenüber der Vorjahresperiode von knapp 6% entspricht.
Mehr verwaltete Kundengelder
Auf Konzernebene, d.h. inklusive der Erträge der konsolidierten Tochterunternehmen der BEKB, ging der Betriebsertrag leicht auf 302,0 Mio CHF (-0,6%) zurück. Nach Abzug der Kosten von 155,1 Mio CHF (-7,2%) resultiert ein Bruttogewinn von 146,9 Mio CHF (+7,6%) für den Konzern. Im Vermögensverwaltungsgeschäft flossen dem Institut im ersten Halbjahr Neugelder von 219 Mio CHF zu, nachdem in der Vergleichsperiode ein Zufluss von 166 Mio CHF resultiert hatte. Die verwalteten Kundengelder werden per Stichtag mit 20,3 Mrd CHF angegeben. Ende 2009 verwaltete das Institut gemäss früheren Angaben noch 19,3 Mrd CHF. Die Bilanzsumme erreichte Ende des ersten Semesters 24,4 Mrd CHF und lag damit um 1,4% über dem Wert zu Jahresbeginn. Die Eigenmittelquote gemessen an der Bilanzsumme betrug 7,5%, die BIZ Tier 1-Ratio wird mit 17,2% beziffert. Die BEKB-Atkie notiert am Freitag um 11.10 Uhr auf 240 CHF (+0,4). (awp/mc/ss/01)