Der Konzerngewinn wurde deutlich gesteigert und der Nettoumsatz nahm, wie bereits Anfang Februar gemeldet worden war, eine ähnliche positive Entwicklung. Im laufenden Geschäftsjahr strebt das Industrieunternehmen ein Umsatzwachstum von 10% an. Die EBIT-Marge soll auf Vorjahresniveau zu liegen kommen. Die Analysten werteten das Ergebnis unterschiedlich, die Anleger reagierten mit Verkäufen und die Titel kommen deutlicher als der sehr schwache Gesamtmarkt unter die Räder.
Nettoumsatz um 14,4 Prozent gesteigert
Die im Bereich der elektrischen Stellantriebe für die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik tätige Gesellschaft steigerte im Geschäftsjahr 2007 den Betriebsgewinn (EBIT) um 17,9% auf 57,5 Mio CHF, die EBIT-Marge verbesserte sich dabei auf 15,5 (15,0)%. Der Konzerngewinn stieg um 18,1% auf 46,1 Mio CHF. Der Nettoumsatz nahm, wie bereits Anfang Februar gemeldet, um 14,4% auf 371,8 Mio CHF zu.
Erholung in Zentraleuropa
Zentraleuropa habe sich spürbar erholt, was den Geschäftsgang positiv beeinflusst habe. In den Ländern Osteuropas habe man die «ohnehin starke Position» ausgebaut. Dank einem erweiterten Vertriebsnetz und stärkerer Kundenbindung sei auch die Marktposition in Asien/Pazifik «signifikant verbessert» worden. Auch Amerika habe «ausgezeichnete, in einzelnen Bereichen sogar markant höhere Zuwachsraten» ausgewiesen. Der Verwaltungsrat schlägt aufgrund der Resultate der Generalversammlung vom 21. April 2008 eine Dividende von 45 CHF pro Aktie vor. Als Folge des im September 2007 abgeschlossenen Aktienrückkaufprogramms beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung zudem, 35’000 Namenaktien zu vernichten und das Aktienkapital auf 615’000 CHF herabzusetzen.
2008: Umsatzwachstum von 10 Prozent im Visier
Belimo strebt im laufenden Geschäftsjahr 2008 ein Umsatzwachstum von 10% an. Der Konzerngewinn soll auf Vorjahresniveau zu liegen kommen, wie CFO Beat Trutmann sagte. Im abgelaufenen Jahr hatte Belimo rund 46 Mio CHF Konzerngewinn erwirtschaftet. «Unser Ziel ist es, das zu halten», sagte der Finanzchef. Einen direkten Einfluss der Krise im US-Wohnungsbau macht Belimo nach Aussage von Trutmann nicht aus. Das Untenehmen sei mit seinen Produkten im Wesentlichen bei öffentlichen Bauvorhaben engagiert.
Dollarschwäche bereitet Bauchschmerzen
Bauchschmerzen bereitet dem Finanzchef allerdings die gegenwärtige Währungssituation. Trutmann sieht im laufenden Geschäftsjahr wegen der gegenwärtigen Schwäche des Dollars zusätzliche Belastungen auf sich zukommen. «Die Entwicklung des US-Dollars ist für uns beunruhigend», sagte de CFO. Nach Darstellung des Finanzchefs sind 25% bis 30% des Umsatzes im Dollar-Raum abgesichert, allerdings zeitverzögert. «Ein Ausgleichen ist fast nicht möglich», so Trutmann. Ein Ausgleichen über Preiserhöhungen sei schwierig, da es auch US-Konkurrenten gebe, die keine Währungsrisiken wie Belimo hätten.
Neue Organisationsstruktur
Das Unternehmen hat zudem auf den 1. Januar 2008 die Organisationsstruktur angepasst. Der bisherige Konzernbereich Technologie wurde neu in die drei Konzernbereiche Innovation, Produktion und Customizing/Distribution aufgeteilt. Das Sortiment der sicherheitsrelevanten Antriebe sei überarbeitet und mit neuster Motorentechnologie und Mikroelektronik ausgerüstet worden. Weiteres Potenzial im Bereich der Antriebs- und Ventiltechnik werde «konsequent untersucht und erforscht». Sensorik soll dabei als Ergänzung zur Aktorik zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Sesselrücken an Konzernspitze
Bei Belimo gab es im vergangenen Jahr verschiedene Wechsel an der Konzernspitze: CEO Andreas E. Steiner war im Februar 2007 zurückgetreten. Finanzchef Beat Trutmann hatte darauf das Unternehmen bis im September geführt, als Jacques Sanche zum neuen CEO der Gruppe ernannt wurde. Belimo veranlasste mit seinem Jahresergebnis bei den Analysten eine uneinheitlichen Bewertung. Die Anleger hielten sich in Folge dessen insgesamt eher zurück. Die Titel geben mit einem Minus von mehr als 6% deutlich nach und reduzierten sich kräftiger als der Gesamtmarkt. (awp/mc/ps)