Bell mit Ergebnis auf Vorjahreshöhe

Im zweiten Halbjahr sei eine generelle Erholung des Geschäftsganges spürbar gewesen. Der konsolidierte Umsatz lag mit 1,443 Mrd. CHF rund 5 Prozent unter Vorjahr. Bereinigt um den Einfluss aus dem verkauften Bereich Bell Gastro Service beträgt der Umsatzrückgang 0,6 Prozent. Das Ergebnis liegt mit 35,5 Mio. CHF auf Vorjahresniveau. Damit machte Bell den Rückgang aus dem ersten Halbjahr wieder wett. Beim Betriebserfolg vor Zinsen und Steuern konnte der Rückstand aus dem ersten Halbjahr verkleinert, aber nicht ganz aufgeholt werden (43,6 Mio. CHF, -15 %).


Vogelgrippe drückt auf Geflügelabsatz
Das verarbeitete Fleischvolumen bei den Schlachttieren bildete sich um 3’121 Tonnen auf 93?417 Tonnen zurück. Im Gegenzug wurden die Lager deutlich abgebaut. Beim Geflügel sank das gesamthaft verarbeitete Volumen um 2’801 Tonnen auf 26’687 Tonnen. Im zweiten Halbjahr drückten die Nachrichten rund um die Vogelgrippe den Geflügelabsatz spürbar. Die Betriebskosten sanken im Berichtsjahr aufgrund des Verkaufs von Bell Gastro Service. Einmalige Mehrkosten fielen durch die Inbetriebnahme der neuen Betriebe in Oensingen und Zell an.


Unterschiedliche Entwicklung der Bereiche
Das abgesetzte Volumen konnte beim Frischfleisch gesteigert und bei der Charcuterie gehalten werden. Wertmässig ging der Umsatz in diesen Bereichen aufgrund der tieferen Rohmaterialpreise im zweiten Halbjahr sowie einer Minusteuerung infolge der veränderten Sortimentsstruktur zurück. Der Geflügelbereich litt unter den widrigen Rahmenbedingungen. Im Geschäftsbereich Romandie blieb die Entwicklung konstant. In den Bereichen Convenience und vor allem Seafood wuchsen Umsatz und Volumen stark.


Schwierige Rahmenbedingungen
Während im ersten Halbjahr die Rohmaterialpreise auf einem hohen Niveau verharrten, verbesserte sich die Situation im zweiten Halbjahr. Vor allem die Schweinefleischpreise sanken aufgrund des höheren Angebotes. Die saisonalen Schwerpunkte fielen unterschiedlich aus: die Umsätze an Ostern und Weihnachten waren sehr erfreulich, die Grillsaison verlief infolge des kühlen Sommerwetters verhalten.


Entkoppelung der Preise
Der Wechsel vom Importregime basierend auf der Inlandleistung hin zu einem Versteigerungssystem führte zu Beginn des Jahres stärker als von Bell erwartet zu einer Entkoppelung der Preise von Inland- und Importware. Zwar konnte sich die Bell Gruppe im Verlauf des Jahres auf die veränderte Situation einstellen, das strukturelle Problem ist aber nach wie vor vorhanden.


Kritik der Bell Gruppe
Die Liberalisierung eines Teilmarktes, ohne gleichzeitig im Innern des Landes die entsprechenden Reformen durchzuführen diskriminiert nach Ansicht von Bell die inländische Produktion. So sei der Import von Geflügelfleisch zwar liberalisiert, der Futtermittelmarkt als grösster Produktionskostenfaktor jedoch nicht, schreibt Bell. Die Bell Gruppe verlangt, dass die Schweiz die Marktöffnung umfassend, schneller und offensiver angehen muss, als dies in der Agrarpolitik 2011 vorgeschlagen wird.


Gleichbleibende Dividendenausschüttung
Dem laufenden Geschäftsjahr sieht Bell zuversichtlich entgegen. Die grossen Investitionsprojekte stünden vor dem Abschluss, damit sei die Bell Gruppe für die Zukunft gerüstet. Aufgrund dessen und in Anbetracht des Jahresergebnisses beantragt der Verwaltungsrat zuhanden der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von 30 CHF je Aktie. (mc/pg)


 
 

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