Mit drei Akquisitionen in Europa seien wichtige Schritte der internationalen Ausrichtung realisiert, teilte Bell am Donnerstag mit. Bereits im Januar hatte Bell den Jahresumsatz 2008 (Erlös aus Warenverkäufen) veröffentlicht. Dieser stieg um gut 18% auf 1,94 (1,63) Mrd CHF. Der Cashflow wird mit 120,8 (116,7) Mio CHF beziffert.
Ergebnis leicht über Erwartungen
Alle Geschäftsfelder der Gruppe hätten zum Wachstumsschub beigetragen. Die während dem ganzen Jahr freundliche Konsumstimmung, eine starke Grillsaison sowie ein gutes Weihnachtsgeschäft hätte zudem die Entwicklung unterstützt, heisst es weiter. Mit den vorgelegten Zahlen hat Bell die Schätzungen von ZKB und Bank Vontobel leicht übertroffen. Deren Analysten rechneten mit einem EBIT von 74,1 und 78,0 Mio CHF und mit einem Reingewinn von 55,5 bzw. 56,0 Mio CHF.
Ertrag hinkt Umsatz hinterher
Mit dem Ertrag zeigte sich die Gruppe allerdings nicht ganz zufrieden. Dieser habe sich nicht im gleichen Ausmass wie der Absatz entwickelt. Die Bruttogewinnmarge sank auf 31,5 (32,3)%. Grund dafür seien erneut gestiegene Rohmaterialpreise. Im Durchschnitt legten diese gegenüber Vorjahr nochmals um 10,3% zu.
Fleischgewinnung Schweiz auf neuem Höchstwert
Die Schlachtungen legten 2008 um 5% auf 91’484 Tonnen zu. Damit sei bei der Fleischgewinnung in der Schweiz 2008 ein neuer Höchstwert erreicht worden, so Bell. Bei Geflügel erhöhten sich die Schlachtungen um 4,5% auf insgesamt 21’958 Tonnen. Die Importe von Fleisch von Schlachttieren hätten aufgrund der knappen Verfügbarkeit im Inland ebenfalls deutlich zugenommen. Die Charcuterieproduktion erhöhte sich um 9,2% auf 31’924 Tonnen.
Mehrere Übernahmen getätigt
Im vergangenen Jahr tätigte das Unternehmen diverse Übernahmen. Anfangs 2008 kaufte Bell die französische Groupe Polette mit einem Umsatz von rund 90 Mio CHF. Im weiteren Verlauf des Jahres gab der Fleischverarbeiter dann noch eine Mehrheitsbeteiligung an den deutschen Unternehmen Zimbo und Abraham bekannt.
Zurückhaltender Ausblick
Bell rechnet im laufenden Jahr mit einer zurückhaltenden Konsumstimmung und mit einer weiteren Verschärfung des Preiskampfes im Detail- und Grosshandel. Im Bereich der Rohmaterialpreise zeichne sich hingegen eine Beruhigung ab. Bei den Energie- und übrigen Kosten werde keine wesentliche Entlastung erwartet. Im 2009 steht für Bell die Festigung der Aktivitäten im Vordergrund. (awp/mc/ps/04)