Benzin und Heizöl teurer: Winterwetter heizt Energiepreise an

Nach einer dritten Preisrunde in dieser Woche kostete Normalbenzin am Freitag im bundesweiten Durchschnitt bei ExxonMobil (Esso) rund 1,13 Euro je Liter, Super 1,15 Euro. Dieselkraftstoff lag mit 1,01 Euro knapp unter seinem Allzeithoch vom September 2004.

Heizölpreise auf höchstem Stand im 2005

Die bundesweiten Heizölpreise stiegen auf den bisher höchsten Stand in diesem Jahr. Der Durchschnittswert lag bei 50,30 Euro je 100 Liter (Abnahme 3.000 Liter) und damit um 3,0 Euro über dem Niveau der Vorwoche, wie der Energie Informationsdienst (EID) in Hamburg ermittelte. Die Verbraucher deckten sich in Erwartung des Frühlings aber nur mit kleinen Mengen ein, berichtete Rainer Wiek vom EID am Freitag. Die jüngsten Heizölpreise lagen rund 2,00 Euro unter dem Spitzenwert vom Oktober 2004.

Hohe Nachfrage aus Asien mitverantwortlich
Für das weltweit hohe Preisniveau haben Branchenexperten mehrere «Fundamentaldaten» ausgemacht: die winterbedingte Nachfrage und infolgedessen Befürchtungen vor Lieferengpässen in den USA, wo Ölkonzerne bereits ihre Raffinerien von der Heizöl- auf die höhere Benzinproduktion für die Sommermonate umrüsten. Auch die weiterhin hohe Produktnachfrage insbesondere der wirtschaftlich aufstrebenden asiatischen Länder wie China und Indien sowie die politischen Unsicherheiten im Mittleren Osten bewegen die internationalen Märkte.

Starker Euro dämpft Preise

In den Märkten sei das «schwarze Gold» auch als längerfristige Kapitalanlage derzeit sehr begehrt, berichtete Wiek. «Das unterlegt die feste Preistendenz». US-Ölhändler verwiesen auf hektische Aktivitäten von Hedge-Fonds, die mit Milliardengeldern an den Rohöl- Märkten spekulieren. Dämpfend wirkt sich der starke Euro im Vergleich zum Dollar aus. Er verhindert, dass die auf Dollar abgerechneten Ölimporte die heimischen Produkte noch stärker verteuern.

Preise kanpp unter Rekord
Die Rohölnotierungen in den USA gaben zum Handelsauftakt am Freitag durch Gewinnmitnahmen nach. Rohöl zur April-Auslieferung ging am New Yorker Warenterminmarkt Nymex um 14 Cent auf 53,43 Dollar je Barrel (159 Liter) zurück. Am Vortag lag die Notierung zeitweise mit 55,20 Dollar knapp unter dem Rekord von 55,67 Dollar im Oktober 2004. Der Preis für die Nordsee-Sorte Brent fiel in London um 40 Cent oder 0,8 Prozent auf 51,55 Dollar je Barrel nach einem Schluss-Stand von 51,95 Dollar am Vortag.Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) markierte nach Angaben des OPEC-Sektretariats vom Freitag in Wien am Vortag einen Rekord bei 48,36 Dollar pro Barrel, 1,35 Dollar höher als am Mittwoch.

Die OPEC-Mitgliedsländer kommen am 16. und 17. März in Isfahan (Iran) zusammen, um unter anderem über die Förderquote zu beraten. Es wird erwartet, dass die bisherige offizielle Förderobergrenze von 27 Millionen Barrel pro Tag beibehalten wird. (awp/mc/as)

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