Benzinpreise in Europa explodieren

Die Benzinpreise in Deutschland sind am Mittwoch in bisher nicht gekanntem Ausmass gestiegen: Esso erhöhte die Preise für die meistgetankte Benzinsorte Super auf einen Schlag um acht Cent je Liter. Entspannung ist nicht in Sicht. Experten erwarten im Laufe der Woche weitere Steigerungen.


Ölgesellschaften reagieren
Die Ölgesellschaft ExxonMobil reagierte auf eine Preiserhöhung von vier Cent je Liter durch Aral. Angesichts explodierender Preise am europäischen Benzinmarkt in Rotterdam nach dem Hurrikan «Katrina» seien vier Cent Erhöhung nicht ausreichend, um Verluste zu vermeiden, sagte ein ExxonMobil-Sprecher in Hamburg. Diesel verteuerte sich um drei Cent je Liter. Damit kostet Superbenzin im bundesweiten Durchschnitt an Markentankstellen ungefähr 1,39 Euro je Liter, Diesel 1,16 Euro. In Rostock, der Stadt mit dem laut ADAC teuersten Benzin, stieg der Preis für Super bis auf 1,42 Euro, berichtete der Radiosender Ostseewelle.


Ansteig setzt sich fort
In Rotterdam legten die Preise für Normal- und Superbenzin binnen zweier Tage um mehr als 100 Dollar je Tonne zu, berichteten Sprecher der Mineralölwirtschaft am Mittwoch in Hamburg. So verteuerte sich Normalbenzin am Montag um 50 und am Dienstag um weitere 59 Dollar auf 758 Dollar je Tonne. Der Preisanstieg setzte sich am Mittwoch weiter fort.


Steigende Nachfrage aus USA
Die starken Preissteigerungen in Rotterdam sind offenkundig auf steigende Nachfrage aus den USA zurückzuführen, nachdem der Hurrikan die Öl-Produktion im Golf von Mexiko vorerst zum Erliegen gebracht hat. Die Amerikaner kaufen vor allem Superbenzin und nicht Diesel, weil in den USA Dieselautos wenig verbreitet sind. Dadurch ist zu erklären, dass Benzin sich so viel stärker verteuerte als Diesel. Im Laufe der Woche sind nach Einschätzung der meisten Marktbeobachter weitere Preissteigerungen zu erwarten, weil die zusätzliche Nachfrage aus den USA auf einen leergefegten europäischen Markt trifft.(awp/mc/as)

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