Die Sparmassnahmen würden aber mit finanziellen Hilfen für diejenigen, die ihre Arbeitsplätze verlieren, abgefedert, sagte Berlusconi am Mittwoch dem Radiosender «Nuova Spazio Radio». Mit dem Personalabbau soll die Fluggesellschaft für mögliche Käufer attraktiver gemacht werden.
Überbrückungskredit von 300 Millionen Euro
Am Vortag hatte die noch amtierende Regierung unter Romano Prodi der Alitalia einen Überbrückungskredit in Höhe von 300 Millionen Euro genehmigt. Es sei gut, mit dem Überbrückungskredit einen Niedergang der maroden Alitalia abzuwenden, sagte Berlusconi weiter. Er wies gleichzeitig die Kritik des scheidenden Regierungschefs Romano Prodi zurück, er habe sich auf inakzeptable Weise in die inzwischen abgebrochenen Verhandlungen mit Air France-KLM über eine Übernahme der Alitalia eingemischt. Das Nein der italienischen Gewerkschaften habe die Verhandlungen beendet, sagte Berlusconi. Er hofft auf eine italienische Investorengruppe zur Rettung der Fluggesellschaft.
Air France-KLM winkt definitiv ab
Prodis Regierung hatte der angeschlagenen Alitalia am Dienstag den Überbrückungskredit genehmigt. Damit soll die Gesellschaft in den nächsten Monaten überleben können, nachdem die Gruppe Air France-KLM am Montag ihre Übernahmeangebot endgültig zurückgezogen hatte. Prodi betonte, mit der hohen Summe habe die Regierung Berlusconi entgegenkommen wollen, der einen «gehaltvollen Kredit» gefordert hatte. Zunächst war von einem Kredit von 150 bis 200 Millionen Euro die Rede gewesen. Alitalia muss sich nun nach neuen Interessenten umsehen und das Geld bis zum 31. Dezember zurückzahlen.
«Politischer Kredit»
Die römische Tageszeitung «La Repubblica» sprach von einem «politischen» Kredit, der Alitalia während des Übergangs von der Regierung Prodi zu Berlusconi über Wasser halten solle. Die Probleme der Airline, die täglich eine Million Euro verliert, blieben damit nach dem Ausschlagen des Air France-KLM-Angebots weiterhin ungelöst. (awp/mc/ps)