«Durch die Bündelung der Ressourcen erreichen wir mehr, als wenn wir weiterhin getrennt marschieren», sagte der Berner Regierungsrat Andreas Rickenbacher. Die neue Organisation will im Ausland ein gemeinsames Image der Westschweiz zu vermitteln.
Zunehmende internationale Konkurrenz
Die Zusammenarbeit sei die richtige Antwort auf die zunehmende internationale Konkurrenz im Kampf um die Ansiedlung von Unternehmen, sagte Rickenbacher. Dabei seien etwa die unterschiedlichen Sprachen in der Region ein Standortvorteil. Im neuen Wirtschaftsraum leben 2,8 Mio Menschen, das sind 37% der Schweizer Bevölkerung. Rund 1,5 Mio sind französischer Muttersprache, rund eine Million ist deutschsprachig, und rund 300’000 haben eine andere Muttersprache.
Transparenz und Vertrauen
«Selbstverständlich stehen wir in gewisser Weise immer noch in Konkurrenz zueinander», räumte Rickenbacher ein. Aber für die Region als Ganzes sei es besser, wenn ein interessantes Unternehmen sich beispielsweise in Freiburg niederlasse als in Irland. «Am Ende erhält jener Kanton den Zuschlag, der am besten die Bedürfnisse der neuen Firma aus dem Ausland deckt», fügte der Walliser Regierungsrat Jean-Michel Cina an. Wichtig sei deshalb in der neue Organisation Transparenz und Vertrauen. Eine harmonisierte Steuerpolitik sei allerdings nicht vorgesehen.
USA, Frankreich und Deutschland im Fokus
Die drei prioritäten Märkte für die «Greater Geneva Berne Area» sind die Vereinigten Staaten, Frankreich und Deutschland. Die sechs Kantone wollen aber auch Italien, Indien, China, Brasilien und Russland bearbeiten.
Budget von über 4 Mio. Franken
Das Budget der neuen Organisation beträgt 4,13 Mio CHF. Die Zentrale befindet sich in Lausanne. Die finanzielle Aufteilung zwischen den Kantonen erfolgt auf Basis einer «Analyse der territorialen Attraktivitätsfaktoren», wie die Volkswirtschaftsdirektoren erklärten. «Genf, Bern und Waadt haben eine stärkere Anziehungskraft als andere Kantone», sagte der Freiburger Regierungsrat Beat Vonlanthen dazu. Für die Finanzierung müsse die Organisation ein gerechtes Ausgleichssystem finden, das in den nächsten Monaten konkretisiert werden soll.
Die Kantonsvertreter betonten die Effizienz der neuen Organisation. «Wir können mit dem gleichen Budget für die Standortpromotion im Ausland nun mehr Zielmärkte erreichen als bisher», sagte der Berner Volkswirtschaftsdirektor Rickenbacher.
DEWS wird integriert
Der Entscheid zur Zusammenlegung der Standortpromotion fiel vor rund einem Jahr. Davor hatten die Kantone Neuenburg, Waadt, Wallis und Jura die Organisation «Development Economic Western Switzerland» (DEWS) geführt. Diese Struktur wird in die neue Organisation integriert. Schon im Vorfeld hatte sich der Kanton Jura für eine Annäherung an die Basel Area ausgesprochen. Hiefür machte der Jura die geografische Nähe zu Basel geltend. (awp/mc/pg/28)