«Politische Einmischung in die Geldpolitik kann unerwünschte Boom- Bust-Zyklen bewirken, die letztlich zu einer weniger stabilen Wirtschaft und zu höherer Inflation führen», warnte der Chef des Federal Reserve Board (Fed) am Mittwoch in Tokio. Ein «Boom-Bust- Zyklus» lässt sich mit einer Spekulationsblase vergleichen. Auf eine Phase übermässiger Kreditvergabe folgen hastige oder gar panikartige Kapitalrückzüge.
Grösste Herausforderung seit der Weltwirtschaftskrise
Die Finanzkrise habe die Zentralbanken vor ihre grösste Herausforderung seit der Weltwirtschaftskrise gestellt. Angesichts scharfer Wirtschaftseinbrüche hätten viele Notenbanken, darunter die Fed, mit aussergewöhnlichen Massnahmen reagiert, sagte Bernanke. Gerade erst hatte Japans Zentralbank unter politischem Druck die bereits extrem losen geldpolitischen Zügel noch weiter gelockert, um sich gegen den Preisverfall zu stemmen.
Dazu gehört der Kauf von Regierungsanleihen. Eine solche Entscheidung müsse frei von politischer Einmischung erfolgen, mahnte Bernanke. Ein Missbrauch durch Regierungen hinsichtlich der Ausgabe von Geld zur Finanzierung ihrer Ausgaben führe «unvermeidlich zu hoher Inflation und Zinsen und einer volatilen Wirtschaft». (awp/mc/pg/09)