Bertelsmann will Harper Collins kaufen und sich von Sony BMG trennen
Gleichzeitig wolle Bertelsmann seine Beteiligung an Sony BMG abstossen und eventuell auch den Anteil am Verlagshaus Gruner + Jahr. Die amerikanischen Buchklubs gelten schon seit längerem als Verkaufskandidaten. Die Buchverlagsgruppe Harper Collins, die zu Rupert Murdochs News Corporation gehört, verfügt vor allem in den Sparten Lehrbuch und Wissenschaft über eine starke internationale Marktstellung. Murdoch verlange jedoch statt der von Bertelsmann gebotenen 1 Milliarde Dollar bis zu 2 Milliarden Dollar für die Verlagsgruppe, schreibt das Magazin. Schon im Frühjahr hatte Bertelsmann Interesse an einem Engagement im wachstumsstarken Sektor der Lehrbuchverlage und Finanzinformationen angemeldet.
Verkauf von Sony BMG
Trennen wolle sich Bertelsmann von der 50-Prozent-Beteiligung an Sony BMG, schreibt die Zeitschrift. Hier brächen die Umsätze ein. Die Investmentbank JPMorgan sei bereits beauftragt worden, den Wert der Beteiligung zu ermitteln. Als wahrscheinlicher Käufer gelte Sony. Gleichzeitig will sich der Konzern laut dem Magazin aus dem seit Jahren schwierigen Buchklub-Geschäft in den USA zurückziehen; hier suche die Investmentbank Morgan Stanley bereits nach Kaufinteressenten. Bereits seit längerem wird über einen Verkauf von namentlich Bookspan und Columbia House spekuliert.
Aus dem wachstumsschwachen Zeitschriftengeschäft zurückziehen
Auch die Beteiligung am Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr («Stern», «Brigitte»), das Bertelsmann mit der Familie Jahr (25,1 Prozent) betreibt, könnte schon bald zur Disposition stehen, heisst es in dem Bericht. Bertelsmann wolle sich aus dem wachstumsschwachen Zeitschriftengeschäft zurückziehen. Verhandelt über einen Ausstieg werde noch nicht, allerdings seien Banken mit einer Evaluierung von Gruner + Jahr beauftragt. (awp/mc/gh)