Dies teilte das BFS am Donnerstag mit. Erstmals seit Beginn der Finanzkrise verzeichnete der Index der offenen Stellen im Jahresvergleich einen positiven Wert (+2,9%). Während er im Dienstleistungssektor nahezu stagnierte (+0,2%), nahm er in der Industrie um 11% zu. Der Indikator der Beschäftigungsaussichten stieg um 4,7%. Der Dienstleistungssektor verbuchte ein Plus von 3,3%, in der Industrie legte der Indikator um 8,5% zu. Im ersten Quartal 2010 musste die Industrie dagegen eine weitere signifikante Einbusse hinnehmen, während der Dienstleistungssektor erneut zulegen konnte.
Industrie: Anzahl der Beschäftigten um 1,9% rückläufig
Die Zahl der Beschäftigten in der Industrie nahm um 1,9% auf 1,021 Mio ab, wie die BFS-Erhebungen zeigen. Die grössten Einbussen gab es im Maschinenbau (-5,8%). Im Dienstleistungssektor nahm die Zahl der Beschäftigten um 0,8% auf 2,940 Mio zu. Am deutlichsten war der Zuwachs bei den öffentlichen Verwaltungen (+4,6%). Insgesamt erwies sich der Schweizer Arbeitsmarkt von Januar bis März als recht stabil. Die Zahl der Beschäftigten stieg innert Jahresfrist um 0,1% auf 3,961 Mio. Die Gesamtbeschäftigung war in allen Regionen stabil. Mit einem Minus von 0,6% sticht der Espace Mittelland mit den Kantonen Bern, Freiburg, Jura, Neuenburg und Solothurn hervor. Deutlich zulegen konnte die Genfersee-Region (+0,6%).
Tessin am stärksten untrer Druck
In sämtlichen Regionen nahm die Beschäftigung in der Industrie ab, am stärksten im Tessin (-4,0%) und im Espace Mittelland (-2,9%). Im Dienstleistungssektor wiesen alle Regionen positive Zahlen aus. Die Beschäftigungsstatistik ist eine Stichprobenerhebung bei rund 62’000 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Als Beschäftigter gilt, wer mindestens sechs Stunden die Woche einer Arbeit nachgeht. Erfasst wird jede besetzte Stelle; Personen mit mehr als einem Job werden also mehrfach gezählt.
Mehr Erwerbstätige
Die Beschäftigungsstatistik unterscheidet sich damit von der Erwerbstätigenstatistik. Als erwerbstätig gilt, wer während mindestens einer Stunde pro Woche einer bezahlten Arbeit nachgeht oder unentgeltlich in einem Familienbetrieb tätig ist. Jede erwerbstätige Person wird nur einmal gezählt. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im ersten Quartal um 0,3% auf 4,535 Mio. Bei den Frauen fiel der Anstieg deutlicher aus (+0,6% auf 2,063 Mio) als bei den Männern (+0,1% auf 2,472 Mio.) Bei den Schweizern nahm die Erwerbstätigkeit um 0,1% auf 3,289 Mio ab, während sie bei den Ausländern zunahm (+1,3% auf 1,246 Mio). (awp/mc/ps/08)