Beschäftigungswachstum im 2. Quartal leicht verlangsamt

Am Ende des 2. Quartals 2008 zählte die Schweiz gemäss Erwerbstätigenstatistik (ETS; provisorische Werte) 2,3 Prozent mehr Erwerbstätige als ein Jahr zuvor. Die Zunahme der Erwerbstätigkeit fiel bei den Frauen stärker aus als bei den Männern (+2,8% gegenüber +1,9%).


2,4 % mehr Beschäftigte inner Jahresfrist
Gemäss der Beschäftigungsstatistik (BESTA) verzeichnete die Beschäftigtenzahl innert Jahresfrist eine Zunahme um 2,4 Prozent (2. Sektor +2,4%, 3. Sektor +2,5%). Gegenüber den Vorquartalen stellt dies eine leichte Verlangsamung des Wachstums dar.


Weiteres Wachstum zu erwarten
Die in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der BESTA lassen für das nächste Quartal weiteres Beschäftigungswachstum erwarten. Trotz leichter Abnahme blieben sowohl der Indikator der Beschäftigungsaussichten (-0,9% auf 1,07 Punkte) als auch der Index der offenen Stellen (-1,8% auf 208,9 Punkte) auf einem hohen Niveau.


Über 2 Millionen Frauen gehen einer beruflichen Tätigkeit nach
Am 30. Juni 2008 gingen in der Schweiz 4,500 Millionen Personen einer Erwerbsarbeit nach. Zum ersten Mal wurde bei den erwerbstätigen Frauen die Zahl von 2 Millionen überschritten. Die Frauen repräsentierten 45 Prozent der gesamten Erwerbstätigen in der Schweiz.


Zahl der ausländischen Erwerbstätigen stärker gestiegen
Im 2. Quartal 2008 erhöhte sich die Zahl der ausländischen Erwerbstätigen erneut deutlicher (+4,0% auf 1,204 Millionen) als jene der Schweizer Erwerbstätigen (+1,7% auf 3,296 Millionen). Die am 1. Juni 2007 erfolgte Aufhebung der Kontingentierung von Arbeitskräften aus den Mitgliedsländern der EU15 plus Zypern und Malta sowie der EFTA erklärt einerseits die starke Abnahme der Zahl der Kurzaufenthalter/innen (-30% im Vorjahresvergleich) und andererseits den Anstieg der Zahl der Personen mit Aufenthaltsbewilligung (+13%). Seit 2002 dienten Kurzaufenthaltsbewilligungen bei ausgeschöpften Kontingenten für Aufenthaltsbewilligungen häufig als Ersatz. Die Zahl der Erwerbstätigen nahm bei den Niedergelassenen (+3,2%), bei den Grenzgänger/innen (+4,5%) sowie bei der Kategorie «Übrige» (+12%) zu.


Hohes Wachstum im sekundären und tertiären Sektor
Gemäss Beschäftigungsstatistik (BESTA) umfassten der sekundäre und der tertiäre Sektor im 2. Quartal 2008 insgesamt 3,924 Millionen Beschäftigte, dies entspricht einer Jahreszunahme um 94’000 Beschäftigte (+2,4%). Der 2. Sektor steuerte zu diesem Wachstum 25’000 Stellen bei (+2,4%), der 3. Sektor 69’000 Stellen (+2,5%). Ausgedrückt in Vollzeitäquivalenten bezifferte sich das Jahreswachstum im 2. und 3. Sektor zusammen auf 84’000 Stellen (+2,6%).


Baugewerbe verharrt auf Vorjahresniveau
Im sekundären Sektor verzeichneten die Branchen «Herstellung von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten und Uhren» (+6700; +7,5%) sowie «Maschinenbau» (+3600; +3,4%) den grössten Beschäftigungszuwachs, gemessen in absoluten Zahlen. Demgegenüber verharrte die Branche «Baugewerbe» auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Im tertiären Sektor trugen die Branchen «Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen» (+14’600; +4,1%) sowie «Gesundheits- und Sozialwesen» (+14’300; +3,1%) am meisten zum Wachstum bei. Den stärksten Rückgang (in absoluten Zahlen) verzeichnete indessen die Branche «Detailhandel; Reparatur von Gebrauchsgütern» (-2100; -0,7%).

Beschäftigte nach Grossregionen: Deutliches Wachstum im Jahresvergleich
Alle Grossregionen der Schweiz verzeichneten eine deutliche Beschäftigungszunahme innert Jahresfrist. Den stärksten Anstieg realisierte dabei die Genferseeregion (+3,5%), aber auch die übrigen Grossregionen konnten ihre Beschäftigtenzahl substantiell erhöhen: Zentralschweiz (+3,2%), Zürich (+2,4%), Tessin, Nordwestschweiz und Ostschweiz (je 2,1%), sowie Espace Mittelland (+1,8%).

Aussichten bleiben positiv
Der Indikator der Beschäftigungsaussichten weist den Stand von 1,07 Punkten (-0,9%) auf. Dies bedeutet, dass die Mehrheit der Betriebe (gewichtet nach Anzahl der Beschäftigten) im kommenden Quartal ihren Personalbestand beibehalten oder erhöhen will. Der Index der offenen Stellen sank auf 208,9 Punkte (-1,8%). Damit bleibt die Zahl der offenen Stellen trotz leichter Reduktion auf einem hohen Niveau, was ebenfalls auf weiteres Beschäftigungswachstums im kommenden Quartal hindeutet. (BFS/mc/pg)

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