Beschäftigungswachstum im 4. Quartal trotz deutlicher Verlangsamung im sekundären Sektor

Die in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der Beschäftigungsstatistik bestätigen diese Trendwende auf dem Arbeitsmarkt. Am Ende des 4. Quartals 2008 zählte die Schweiz gemäss Erwerbstätigenstatistik (ETS; provisorische Werte) 1,1 Prozent mehr Erwerbstätige als ein Jahr zuvor. Die Wachstumsrate nahm somit innerhalb von 6 Monaten um mehr als die Hälfte ab (+2,4% am Ende des 2. Quartals 2008).


Wachstumsverlangsamung – Jahreswachstum bei 1,6 Prozent
Gemäss der Beschäftigungsstatistik (BESTA) verzeichnete auch die Beschäftigtenzahl eine Wachstumsverlangsamung und erreichte ein Jahreswachstum von 1,6 Prozent (+3,4% im 2. Quartal 2008). Diese Entwicklung machte sich sowohl im sekundären (+0,8%) und tertiären Sektor (+1,9%) als auch in der Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten (+2,1%) oder saisonbereinigt (+0,5% gegenüber dem Vorquartal) bemerkbar.


Weitere Verlangsamung erwartet
Die in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der BESTA deuten auf eine weitere Verlangsamung des Beschäftigungswachstums im 1. Quartal 2009 hin. Sowohl der Index der offenen Stellen (-25%) als auch der Indikator der Beschäftigungsaussichten (-4,1%) sind rückläufig und bestätigen die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt.

Zunahme der erwerbstätigen Frauen
Ende 2008 gingen in der Schweiz 4,506 Millionen Personen einer Erwerbstätigkeit nach. Wie bereits im Vorquartal fiel die Zunahme der Erwerbstätigenzahl bei den Frauen (+1,9% auf 2,038 Mio.) viel deutlicher aus als bei den Männern (+0,4% auf 2,468 Mio.). Die Zahl der ausländischen Erwerbstätigen (+2,9% auf 1,197 Millionen) blieb über jener der Schweizer Erwerbstätigen (+0,5% auf 3,309 Millionen). Einzig die Zahl der Kurzaufenthalter/innen verringerte sich (-12%) gegenüber dem gleichen Quartal im Vorjahr. Für alle anderen Ausländergruppen nahm die Zahl der Erwerbstätigen zu (Niedergelassene +1,2%; Aufenthalter/innen +8,9%; Grenzgänger/innen +3,2%; «Übrige» +0,9%).


Rückgang im Baugewerbe
Gemäss Beschäftigungsstatistik (BESTA) verzeichnete die Schweiz im 4. Quartal 2008 insgesamt 3,963 Millionen Beschäftigte, dies entspricht einer Jahreszunahme um 63’000 Beschäftigte (+1,6%). Vor allem der tertiäre Sektor trug zu diesem Beschäftigungswachstum bei (+54’000; +1,9%), während der sekundäre Sektor sich langsamer entwickelte (+9000; +0,8%). Diese Zunahme der Beschäftigung kann in den meisten Wirtschaftsabschnitten beobachtet werden. Die einzige, bemerkenswerte Ausnahme ist das Baugewerbe (-4000; -1,2%), eine Branche, die seit dem 2. Quartal 2005 ununterbrochen gewachsen war. Ausgedrückt in Vollzeitäquivalenten war das Jahreswachstum jedoch recht markant und belief sich im sekundären und tertiären Sektor zusammen auf 2,1 Prozent (+68’000). Die saisonbereinigte Zahl der Beschäftigten wies gegenüber dem Vorquartal eine Zunahme von 0,5 Prozent auf (+20’000), die sich aber auf den tertiären Sektor beschränkte.


Beschäftigte nach Grossregionen
Alle Grossregionen der Schweiz verzeichneten ein positives Beschäftigungswachstum. Den stärksten Anstieg realisierten dabei die Genferseeregion und Zürich (+2,0%). Zürich hebt sich auch durch einen Beschäftigungsrückgang im sekundären Sektor (-1000; -0,5%) von den anderen Regionen ab.


Die Verlangsamung verschärft sich
Die in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der BESTA deuten darauf hin, dass die Verlangsamung des Beschäftigungs-wachstums weitergehen oder sich gar verschärfen wird. Zum ersten Mal seit dem 2. Quartal 2005 registriert der Index der offenen Stellen einen Rückgang gegenüber dem gleichen Quartal im Vorjahr (-25%). Auch der Indikator der Beschäftigungs-aussichten sank auf 1,01 (-4,1%), woraus man auf eine kommende Stagnation des Beschäftigungsniveaus schliessen könnte. Dieser Indikator zeigt ein uneinheitliches Bild bei den Wirtschaftssektoren, wobei die Perspektiven für den sekundären Sektor (0,98; -11%) weniger positiv ausfallen als für den tertiären Sektor (1,03; -1,2%). Der Anteil der Betriebe mit Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal erhöhte sich nochmals leicht im tertiären Sektor (+2,8 Punkte), im tertiären Sektor fiel er aber klar zurück (-6,4 Punkte). (BFS/mc/pg)

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