Der Anstieg bei der Zahl der Firmen ist allerdings weniger den Neugründungen als einer deutlichen Abnahme von Löschungen zu verdanken, wie am Donnerstag aus einer Branchenstatistik der Wirtschafts-Auskunftei Creditreform hervorgeht. Neu gegründet wurden insgesamt 17’335 Firmen, 1,3% mehr als im Vorjahr.
Gelöscht wurden in den ersten sechs Monaten dagegen 11’838 Firmen, was einer Abnahme von 13,6% entspricht. Auch die Zahl der Firmenkonkurse war mit 2’352 (-4,6%) deutlich tiefer als im Vorjahr.
Boom bei Bauinstallations-, Sänitär- und Zimmereibetrieben
Im Bausektor stieg die Zahl der Firmen um 1’260: Als einzige Branche nahm hier die Zahl der Neugründungen deutlich zu (+11,2%), während andererseits auch deutlich weniger Firmen (-16,7%) gelöscht wurden als vor Jahresfrist. Mehr Firmen gab es vor allem in der Bauinstallation, bei Sanitär- oder Zimmereibetrieben. Allerdings war in der Baubranche als einzigem Sektor auch im ersten Halbjahr 2006 noch eine Zunahme der Firmenkonkurse zu verzeichnen (+2,9%).
Industrie/Gewerbe mit weniger Neugründungen
Im Sektor Industrie/Gewerbe nahm die Zahl der Firmen noch um 301 zu. Während als einzigem Sektor weniger Neugründungen zu verzeichnen waren (-1,8%), nahmen die Löschungen deutlich ab (-15,4%). Unter dem Strich nahmen etwa die Betriebe für Metallerzeugniss, Maschinen- und Fahrzeugbau zu.
Auch bei im Papier-, Verlags- und Druckgewerbe nahm die Zahl der Firmen zu. Die Anzahl Uhrenhersteller erhöhte sich um 34 Betriebe gegenüber einem Plus von 3 vor einem Jahr. Im gesamten Industriesektor war die Zahl der Konkurse deutlich rückläufig (-13,0%).
45 % des Nettozuwachses entfällt auf Dienstleistungssektor
Mit einer Zunahme von 2’537 Firmen entfallen rund 45% des Nettozuwachses auf den Dienstleistungssektor. Die Zunahme (+36,9%) liegt allerdings deutlich unter dem Schweizer Mittelwert. Auch hier ist der Zuwachs vor allem dem Rückgang der Löschungen (-11,2%)zu verdanken, während die Neugründungen kaum zunahmen (+0,5%). Langsamer als im Vorjahr wuchs mit 263 (VJ +314) etwa die Zahl der Restaurants. Die Anzahl Hotels stieg dagegen um 47 (+16) Betriebe. Ebenfalls schneller als vor Jahresfrist stieg etwa die Anzahl EDV-Betriebe, Reisebüros oder Werbefirmen. Die Konkurse im Dienstleistungssektor nahmen um 7,3% ab.
773 neue Handelsfirmen
Während im Sektor Handel die Neugründungen dem Vorjahr entsprachen, lag die Zahl der Löschungen um 13,8% unter dem Vorjahr. Damit nahm die Zahl der Handelsfirmen um 773 Betriebe zu. Gewachsen ist der Bereich Nahrungsmittel und Getränke und elektronische Geräte, Rückgänge gab es etwa beim Sportartikel- und Velohandel.
Die Konkurse bei den Handelsfirmen lagen um 2,9% tiefer als im Vorjahressemester. Das Nettowachstum der «übrigen Firmen» – lag mit 626 Betrieben leicht unter dem Vorjahr. (awp/mc/pg)