Zwischen 2001 und 2005 sank die Zahl der Vollzeitbeschäftigten im zweiten und dritten Sektor um 74`800 Personen, während jene der Teilzeitbeschäftigten um 101`800 anstieg. Damit arbeiteten 2005 fast ein Drittel der insgesamt 3,7 Mio Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) Teilzeit.
Trend der provisorischen Daten bestätigt
Dies geht aus der definitiven Betriebszählung 2001-2005 hervor, welche das Bundesamt für Statistik (BfS) am Donnerstag publizierte. Damit wurde der Trend gemäss der ersten provisorischen Daten bestätigt, welche die Bundesstatistiker bereits Ende Juni veröffentlicht hatten.
Teilzeitarbeit: Hauptsächlich Frauen
Vor allem bei Frauen ist Teilzeitarbeit nach wie vor verbreitet. 2005 betrug der Anteil 53%, bei den Männern lediglich 13%. Mit 37% mehr als dreimal so hoch als im gewerblich- industriellen Bereich ist die Teilzeitquote zudem im Dienstleistungssektor.
Branche Erziehung und Unterricht: 59 Prozent
Überwiegend Teilzeit gearbeitet wird in den Branchen Erziehung und Unterricht (59%) und im Gesundheits- und Sozialwesen (55%) – zwei Branchen, die einen sehr hohen Frauenanteil aufweisen. Im zweiten Sektor gibt es dagegen keine Branche, die einen höheren Teilzeitanteil aufweist als 25%.
Beschäftigung insgesamt wenig verändert
Die Beschäftigung insgesamt hat sich im Vergleich zu 2001 nur geringfügig verändert; das Wachstum betrug 0,7%. Während in Industrie und Gewerbe 3,6% der Arbeitsplätze abgebaut wurden, konnte der Dienstleistungssektor einen Beschäftigtenzuwachs von 2,4% verzeichnen. Der Anteil des Dienstleistungssektors stieg demnach um 1,2 Prozentpunkte auf 73%. Damit hat sich der langfristige Trend der Beschäftigungsverlagerung vom industriellen in den Dienstleistungssektor auch in der jüngsten Vergangenheit fortgesetzt.
Gesundheits- und Sozialwesen: Höchstes Wachstum im Tertiärbereich
Mit einer Zunahme von 43`900 Arbeitsplätzen zwischen 2001 und 2005 weist das Gesundheits- und Sozialwesen das höchste Wachstum im Tertiärbereich auf. Mit einem Anteil von 12% ist diese Branche überdies mit Abstand die grösste der Schweizer Wirtschaft. Mehr Arbeitsplätze gab es auch bei unternehmensbezogenen Dienstleistungen (+18`300) und in Erziehung und Unterricht (+15`100). Beherbergungs- und Gaststätten mussten indes mit einem Minus von 14`500 Stellen den grössten Arbeitsplatzabbau vollziehen, gefolgt vom Detailhandel (-14`200).
Erosion im zweiten Sektor
Die Erosion im zweiten Sektor zeigte sich derweil am stärksten beim Maschinenbau, wo 9`800 Stellen verloren gingen. 9`000 waren es im Papier-, Verlags- und Druckgewerbe und 6`400 in der Metallbranche.
Textil- und lederverarbeitende Industrie: Fast ein Viertel weniger
In der textil- und lederverarbeitenden Industrie wurden 5`600 Beschäftigte abgebaut, was fast einem Viertel entspricht. Damit verschwand in dieser Branche in den letzten 10 Jahren nahezu jeder zweite Arbeitsplatz.
Bau: Zunahme
Im Bau hingegen ist nach einem starken Rückgang in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre seit 2001 wiederum eine Zunahme von 5`200 Beschäftigten zu verzeichnen. (awp/mc/ar)