BFS: Detailhandelsumsätze sinken im Mai

Die Übereinstimmung der beiden Werte ist darauf zurückzuführen, dass die Teuerung im Detailhandel im Mai insgesamt «quasi Null» betrug, wie Luu Nguyen vom BFS der Nachrichtenagentur SDA sagte.


Schuhe und Kleider mit grösstem Minus
Nach Warengruppen unterteilt litt der Verkauf von Schuhen und Kleidern mit einem Minus von 9,5% am stärksten (Nominal: -6,9%). Dies ist laut Nguyen jedoch nicht nur auf die Wirtschaftskrise, sondern auch auf allgemein tiefere Preise bei den Kleidern zurückzuführen.


Weniger Verkäufe von Kulturartikeln
Der Zusammenhang mit der konjunkturellen Schwäche sei hingegen bei Kulturartikeln (-3,9%; nominal: -1,5%), zu welchen unter anderem Bücher, Magazine, CD und Papeterieartikel zählen, klar erkennbar. Die Nachfrage nehme hier seit Monaten ununterbrochen ab.


Zurückhaltung bei Anschaffungen für den Wohnbereich
Auch bei der Wohnungseinrichtung (-5,3%; nominal: -5,5%) bestehe seit der Wirtschaftskrise Zurückhaltung bei den Konsumenten. «Im Moment sagen sich viele Leute: ‹unser Sofa ist jetzt zwar fünf Jahre alt, aber wir warten jetzt noch, bis es der Wirtschaft wieder besser geht'», sagte Nguyen. Auch Gegenstände für die Wohnungseinrichtung (-5,3%; nominal:-5,5%) und Freizeitartikel (-4,9%; nominal: -4,4%) waren deutlich weniger gefragt.


Nachfrage im Bereich Unterhaltungs- und Büroelektronik hält an
Die Unterhaltungs- und Büroelektronik legte mit einem Plus von 15,3% (Nominal: +0,5%) hingegen stark zu. Dabei handle es sich um eine nicht abreissende Nachfrage, sagte Nguyen. Zudem seien elektronische Geräte wie Handys und Computer sehr kurzlebige Güter.


Auch Bereich Küche und Haushalt legt zu
Daneben waren auch Artikel für Küche und Haushalt (+4,6%; nominal: +5,5%) sowie für Gesundheit, Körperpflege und Schönheit (+2,9%; nominal: +0,7%) stärker gefragt.


Detailhandel leidet
Die meisten Branchen litten unter Umsatzeinbussen. Am schlechtesten schnitt der Detailhandel ausserhalb von Verkaufsräumen ab wie Versandhandel oder Märkte. Dieser Zweig musste einen Umsatzrückgang von 7,4% (nur nominale Zahlen) hinnehmen. Aber auch der Verkauf von Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren ging um 4,3% zurück. Einer stärkeren Nachfrage als im Mai 2007 erfreuten sich einzig pharmazeutische, medizinische und kosmetische Artikel (+ 1,7%) sowie der allgemeine Detailhandel (+0,5%). Am meisten legte die Reparatur-Branche zu (+2,6%).


Da die Zahlen in dieser Branche im letzten halben Jahr stark zwischen dem Plus- und Minusbereich schwankten, könne man diesen Anstieg nicht allein auf die Wirtschaftskrise zurückführen, sagte Nguyen.


Grösste Umsatzabnahme in KMU mit 15 bis 45 Stellen
Nach Betriebsgrösse unterteilt erlitten die mittleren Unternehmen mit zwischen 15 und 45 Stellen mit einem realen Rückgang von 5,3% die stärkste Umsatzabnahme im Vorjahresvergleich. Bei den kleinen Unternehmen ging der Umsatz um 3,1% zurück, während die grossen Unternehmen mit einem Minus von 0,4% am wenigsten stark betroffen waren.


Gesamtjahr noch mit Wachstum
Kumuliert wuchsen die Umsätze in den ersten fünf Monaten des Jahres gegenüber der Vorjahresperiode real um 0,5% und nominal um 0,9%.  (awp/mc/ps/10)

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