Nach Abzug der Teuerung verbleibt real ein Plus von 0,9%. In den letzten Jahren haben die Löhne real noch stagniert beziehungsweise waren sogar leicht rückläufig. Der Zuwachs von 0,9% zeigt verzögert erstmals den Konjunkturaufschwung von 2004, wie das Bundesamt für Statistik BFS am Mittwoch bekanntgab.
Banken und Versicherungen treiben Schnitt nach oben
Im Dienstleistungsbereich stiegen die Löhne nominal um 1,7%. Das Wachstum liegt damit über der durchschnittlichen Nominallohnerhöhung von 1,6%. Allerdings trieben die Gehälter bei Banken und Versicherungen den Durchschnitt stark nach oben. Im Kreditgewerbe stiegen sie beispielsweise um 2,5%. Im Bereich Gesundheit beträgt das Plus 1,4%, im Gastgewerbe 1,1% und im Bereich «Handel und Reparatur von Automobilen» liegt das Wachstum bei nur 0,7%. Die Teuerung von ebenfalls 0,7% frisst in diesem Bereich das Wachstum somit wieder weg.
Industrielöhne +1,5 Prozent
In der Industrie stiegen die Löhne nominal durchschnittlich um 1,5%. Waren für die höheren Lohnzahlungen generell die gute Wirtschaftslage 2006 sowie die positiven Aussichten verantwortlich, spielten in der Industrie spezifisch die Auftragsbestände eine Rolle. «Branchen, deren Produktionsniveau und Auftragsbestände zugenommen haben, konnten von den deutlichsten Lohnerhöhungen profitieren», heisst es beim BFS. Dazu gehört die Baubranche (+1,7%) und die chemische Industrie mit einer nominalen Lohnerhöhung von 2,2%. Die geringsten Lohnentwicklungen mussten Mitarbeitende der Herstellung von Lebensmitteln, Getränken und Tabakverarbeitung (+0,1%) sowie der Herstellung von Textilien und Bekleidung (0,7%) hinnehmen. (awp/mc/ps)