BFS: Nominallöhne 2008 stiegen, real blieb aber weniger übrig

Die im Herbst 2007 von den Unternehmen veranschlagten Gehaltserhöhungen wurden im Laufe von 2008 durch die unerwartet hohe Teuerung weggefressen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag berichtete. Das 2008 noch starke Wirtschaftswachstum liess dagegen die nominalen Einkommen ansteigen. Zudem hätten rund eine halbe Million Arbeitnehmer von Löhnerhöhungen im Rahmen der Gesamtarbeitsverträge (GAV) von 1,6% profitiert.


Grosshandel mit deutlichsten Lohnerhöhungen
In Industrie und Gewerbe stiegen die Nominallöhne um 2,1%, im Dienstleistungssektor um 1,8%. Die kräftigsten Lohnerhöhungen erteilte aufgrund der guten Nachfrage im Inland der Grosshandel (+2,6%), gefolgt von der staatlichen Verwaltung (2,5%). In der Finanzindustrie, im Kreditgewerbe (2,4%) und bei den Versicherungen (2,3%) stiegen die ausbezahlten Saläre ebenfalls markant. Auch die Chemiebranche (2,1%), der Maschinen- und Fahrzeugbau (2%) und der Detailhandel (1,9%) entlöhnten ihre Mitarbeiter spürbar besser.


Textil- und Bekleidungsindustrie hinkt hinterher
Am unteren Ende der Skala rangieren unter anderem das Verlags- und Druckgewerbe (1,6%) und mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe verbundene Tätigkeiten (1,4%). Die niedrigsten Lohnerhöhungen zahlte die Textil- und Bekleidungsindustrie (1,3%). Der Trend zu stetigen Nominallohnanstiegen hat sich 2008 fortgesetzt. 2005 stiegen die Einkommen um 1%, 2006 um 1,2% und 2007 um 1,6%, schreibt das BFS weiter.


Kehrtwende
Seit 2004 entwickelten sich im Unterschied dazu die Reallöhne erstmals rückläufig. Zwischen 2004 und 2008 betrug die jährliche Steigerung im Schnitt noch 0,1%. Dies trifft allerdings nicht für alle Branchen zu: In der Industrie nahm das reale Einkommen teilweise jährlich bis zu 0,4% ab. (awp/mc/ps/13)

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