Der Mietertrag ging in der Berichtsperiode um 2% auf 13,0 Mio CHF zurück. Der Rückgang sei eine Folge des Verkaufs von drei Liegenschaften im Frühjahr, wie BFW am Donnerstag mitteilte. Der Erfolg aus Vermietung erhöhte sich um 16% auf 10,3 Mio CHF.
Eigenes Personal verwaltet Gesellschaft
Der Personal- und Verwaltungsaufwand sank signifikant auf 0,7 (VJ 1,5) Mio CHF. Dies als Folge des Entscheides, das Mandat mit der BFW Vermögensverwaltung AG zu kündigen. Seither wird die Gesellschaft mit eigenem Personal verwaltet. Der direkte Aufwand für vermietete Renditeliegenschaften reduzierte sich somit auf 2,7 (4,3) Mio CHF. Das Betriebsergebnis EBIT erhöhte sich folglich um markante 46% auf 11,9 Mio CHF.
Portfolio umfasst 81 Liegenschaften
Der Reingewinn ohne Neubewertungseffekte erhöhte sich um 70% auf 5,4 Mio und inklusive Neubewertungen gar um 75% auf 6,8 Mio CHF. Der Erfolg aus Neubewertungen lag bei 1,8 (1,3) Mio CHF und der Verkauf von drei Liegenschaften in Bern, Marly und Schaffhausen im Frühjahr steuerten 1,2 Mio CHF zum Überschuss bei. Der Wert des gesamten Portfolios belief sich per Ende Juni auf 439,8 Mio CHF und umfasste 81 Liegenschaften. Die kumulierte Mietzinsausfallrate des Gesamtportfolios lag bei 4,7% (im Vergleich zu 3,8% per Ende 2009). Die Nettorendite der vermieteten Liegenschaften betrug 5,2 (5,1)%.
42 Renditeliegenschaften stehen zum Verkauf
Vom Gesamtportfolio werden nach Planung des Verwaltungsrats in Zukunft 37 Renditeliegenschaften mit einem aktuellen Wert von 239,3 Mio CHF und zwei Neubauprojekte mit einer Bewertung von 34,0 Mio CHF im «Bestandesportfolio» weitergeführt. Zum Verkauf vorgesehen seien 42 Renditeliegenschaften mit einem Gesamtwert von 166,5 Mio CHF per Ende Juni. Für diese liegen den Angaben zufolge bereits verbindliche Kaufangebote vor, die einer Prüfung unterzogen würden. Aus heutiger Sicht sei zu erwarten, dass der Verkaufsprozess grösstenteils bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein wird. Die Gesellschaft erwarte einen «substanziellen» Betrag an liquiden Mitteln, der gegen Ende 2010 zufliessen sollte.
Netto-Finanzaufwand gestiegen
Die Mittel will BFW dazu verwenden, den Liquiditätsbedarf für die Instandsetzungskosten der Liegenschaften im Bestandesportfolio sicherzustellen. Andererseits sollen Hypotheken zurückbezahlt und so der Fremdfinanzierungsgrad reduziert werden. Zum Stichtag beliefen sich die Hypothekarschulden auf 272,8 Mio CHF mit einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 2,5 Jahren. Die durchschnittlichen Zinskosten lagen bei 2,6%, nach 2,4% im ersten Halbjahr 2009. Die höhere Verzinsung liess den Netto-Finanzaufwand auf 3,6 (3,2) Mio CHF steigen. Bei einer Bilanzsumme von 446,1 Mio CHF lag die Eigenkapitalquote von BFW auf 37,1%.
Investitionsvorhaben verschoben
Weil die zum Verkauf definierten Liegenschaften noch nicht losgeschlagen wurden, mussten im ersten Halbjahr 2010 einige Investitionsvorhaben auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. BFW begründet den Entscheid mit der «momentanen Liquiditätssituation». Die Gesellschaft ortet in den kommenden fünf Jahren bei ihren 37 Renditeliegenschaften im Bestandesportfolio Instandsetzungskosten in einer Grössenordnung von rund 8,2 Mio CHF. Für die beiden Neubauliegenschaften seien überdies Investitionen von 2,6 Mio CHF geplant. (awp/mc/ss/02)