Bieterkampf um Alliance Boots – Terra Firma kontert KKR-Offerte

Nachdem die Private-Equity-Gesellschaft Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und der Manager Stefan Pessina ein verbessertes Angebot vorgelegt haben, konterten die Wettbewerber um Terra Firma und die grösste britische Hypothekenbank HBOS mit einer höheren Offerte. Die Aktie von Alliance Boots hat am Nachmittag ihre Gewinne ausgebaut und lag um 7,91 Prozent höher bei 11,33 britischen Pfund.


KKR sah vor kurzem noch wie der Sieger aus
Noch am Morgen hatten KKR und Pessina, der auch stellvertretender Verwaltungsrats-Chef bei Alliance Boots ist und 15 Prozent der Aktien hält, wie Sieger ausgesehen. Mit einem auf 10,90 Pfund je Aktie nachgebesserten Angebot hatte das Konsortium sich die Zustimmung des Verwaltungsrates von Alliance Boots erkauft. Dies entspräche einem Unternehmenswert von rund 10,6 Milliarden Pfund (15,6 Mrd Euro). Allerdings ist an die Offerte eine Strafzahlung an KKR von 105,9 Millionen Pfund gekoppelt, wenn es nicht zur Übernahme kommt. Zuvor hatte das Aufsichtsgremium zwei Gebote abgelehnt.


Eine neue Wendung im Übernahmekampf
Gegen Mittag sorgte das Terra-Firma-Konsortium mit einem indikativen Gegenangebot von 11,26 Pfund je Aktie für eine neue Wendung. Darin eingeschlossen ist die im Übernahmefall obligatorische Strafzahlung, ohne die das Gebot von Terra Firma bei 11,15 Pfund je Aktie liegen würde. Dafür verlangte Terra Firma einen tieferen Einblick in die Bücher und forderte die Aktionäre auf, ihre Anteile noch zu halten. Gleichwohl wollte Terra Firma keine Garantie abgeben, ob der indikativen Offerte auch eine formale folgen wird.


Fusion aus Boots und Alliance Unichem
Alliance Boots war im Juli vergangenen Jahres aus der Fusion des Einzelhändlers Boots mit dem Pharmagrosshändler Alliance Unichem hervorgegangen. Zwischenzeitlich war auch dem deutschen Pharmahändler Celesio Interesse an den Briten nachgesagt worden. (awp/mc/ab)

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