Damit kamen die Superreichen vergleichsweise glimpflich über die Runden. Zum Vergleich: Der Swiss Market Index (SMI) stürzte in der gleichen Zeit um 40% ab.
Ikea-Gründer Ingvar Kamprad führt Hitparade an
Angeführt wird die von der «Bilanz» seit nunmehr 20 Jahren erstellte Hitparade vom Gründer des Möbelkonzerns Ikea, Ingvar Kamprad. Der im Waadtland lebende Schwede kommt auf ein Vermögen von 35 bis 36 Mrd CHF und steht seit Jahren an der Spitze der Liste. Auf dem zweiten Rang liegen die Familien Hoffmann und Oeri, die Besitzerinnen des Pharmakonzerns Roche. Sie kommen auf ein Vermögen von 16 bis 17 Mrd CHF. Den dritten Rang belegt die Familie Brenninkmeijer, die Besitzerin der Kleider-Kette C&A, mit einem Vermögen von 12 bis 13 Mrd CHF.
Verlierer
Die Brenninkmeijers verloren wegen der Immobilienkrise 3 Mrd. Fr. und gehören damit zu den grössten Verlierern, wie die «Bilanz» schreibt. Das Vermögen der Familien Hoffmann und Oeri schmolz um 2 Mrd CHF. Viktor Vekselberg, der den Technologiekonzern OC Oerlikon kontrolliert, verlor 3 Mrd CHF. Mit einem Vermögen von 11 bis 12 Mrd CHF liegt der russische Oligarch mit Schweizer Wohnsitz gleichwohl noch auf dem vierten Rang der Hitparade. Unter den grössten Verlierern sind auch Klaus-Michael Kühne, Präsident des Logistik-Konzerns Kühne+Nagel, und der Präsident des Zementkonzerns Holcim, Thomas Schmidheiny, die beide Einbussen in Höhe von 3 Mrd CHF hinnehmen mussten.
Geschwundene Vermögen
Weil die Aktien des weltgrössten Uhrenkonzerns Swatch und des Luxusgüter-Konzerns Richemont in den Keller fielen, schwand auch das Vermögen der Leute dahinter: Das Vermögen der bei Swatch tonangebenden Familie Hayek schrumpfte um 2,75 Mrd. Franken. Auch Richemont-Chef Johann Rupert wurde um 2,75 Mrd CHF ärmer.
Gewinner
Trotz Börsencrash gab es auch Leute, die ihr Vermögen vermehren konnten. Hansjörg Wyss etwa, der das Medizinaltechnik-Unternehmen Synthes kontrolliert, wurde um 1 Mrd CHF reicher. Synthes gehört zu den wenigen Unternehmen, deren Aktienkurse zulegten.
UBS-Präsident Marcel Ospel ebenfalls auf der Liste
Im hinteren Teil der Liste der Reichsten ist unter anderem der ehemalige UBS-Präsident Marcel Ospel zu finden. Der Basler, der im Steuerparadies Wollerau SZ lebt, kommt auf ein Vermögen von 100 bis 200 Mio CHF. Ende November hatte er der wegen der Finanzkrise arg gebeutelten UBS rund 22 Mio CHF zurückbezahlt. Viel reicher ist UBS-Verwaltungsrat Rainer-Marc Frey, der wegen des Verkaufs all seiner UBS-Aktien für negative Schlagzeilen gesorgt hatte. Frey, Besitzer der Finanzgruppe Horizon21, kommt laut der Schätzung auf ein Vermögen von 600 bis 700 Mio CHF.
16 Neuzugänge
Dieses Jahr weist die «Bilanz»-Hitparade 16 Neuzugänge aus, die mindestens 100 Mio CHF besitzen. Darunter ist der Tennis-Star Roger Federer – nicht in erster Linie wegen seiner Preisgelder, sondern dank eines Werbevertrags mit Nike über 130 Mio USD. Federers Vermögen beläuft sich auf 100 bis 200 Mio CHF. Durch den Verkauf einer Beteiligung an der Medizinaltechnikfirma Plus Orthopedics schaffte es Uli Sigg in den Kreis der Reichsten. Der frühere Schweizer Botschafter in China, kommt auf ein Vermögen von 200 bis 300 Mio CHF. (awp/mc/gh/03)