Die Mannheimer profitierten auch von der erstmaligen Einbeziehung des Industrie- und Kraftwerksdienstleisters MCE. Gleichzeitig änderte der Konzern seine Berichterstattung grundlegend. So gilt das zum Verkauf gestellte Australien-Geschäft nun als nicht fortzuführendes Geschäft.
Aktie vorbörslich deutlich im Plus
Der Verkaufsprozess von Bilfinger Berger Australia komme wie geplant voran, hiess es. Der Börsengang sei eingeleitet, als Zeitpunkt sei Mitte des Jahres vorgesehen, bekräftigte der Konzern. Bei der Leistung ergab sich im ersten Quartal ohne Australien ein leichter Rückgang auf 1,773 (1,777) Milliarden Euro. Inklusive Australien lag die Leistung bei 2,450 (2,418) Milliarden Euro. Das operative Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte ohne Australien auf 49 (23) Millionen Euro zu. Inklusive der weiterhin gut laufenden Australienaktivitäten liege es bei 79 (43) Millionen Euro. Am Finanzmarkt war die Reaktion positiv. Die Aktien legten vorbörslich deutlich zu. Händler und Analysten zeigten sich insbesondere von der Ertragskraft positiv überrascht.
2010: Gewinne sollen überdurchschnnittlich steigen
Für das Gesamtjahr rechnen die Mannheimer weiter mit einer Leistungszunahme im fortgeführten Geschäft und einer überproportionalen Steigerung des operativen Ergebnisses sowie des Gewinns. Der Konzern stützt sich Ende März auf einen Auftragsbestand von 8,941 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von sechs Prozent. Der Auftragseingang blieb mit 2,122 Milliarden Euro stabil. 2009 hatte der Konzern bei einer fortzuführenden Leistung von 7,7 Milliarden Euro ein EBIT von 173 Millionen Euro und einen Gewinn von 80 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Australiengeschäft werde bis zum Verkauf noch zum Gewinn beitragen. Hinzu kämen die Verkaufsgewinne.
Entscheidender Treiber Dienstleistungsgeschäft
Das Dienstleistungsgeschäft bleibt der entscheidende Treiber. So wuchsen die Industriedienstleistungen im ersten Quartal wegen der Übernahme von MCE deutlich. Auch für 2010 sei ein Anstieg der Leistung und eine weitere Steigerung des Ergebnisses zu erwarten. Ähnlich positiv sieht der Konzern die Perspektiven für Kraftwerksdienstleistungen. Die Kapazitäten seien stark ausgelastet. Für 2010 sei eine Zunahme der Leistung und ein weiter steigendes Ergebnis zu erwarten. Bei den Baudienstleistungen seien die Perspektiven etwas gedämpfter. So werde hier 2010 wegen des reduzierten Hochbauvolumens eine geringere Leistung erwartet, während das EBIT über dem Vorjahreswert liegen dürfte. Im Baugeschäft sei die Leistung im ersten Quartal planmässig zurückgeführt worden, während sich das EBIT deutlich verbessert habe. 2010 dürfte die Leistung bei einem deutlich positiven Ergebnis weiter sinken.
Radikaler Konzernumbau
Nach Bau-Rückschlägen hatte der Konzern 2009 einen radikalen Konzernumbau eingeleitet. Die Mannheimer wollen ihr Baugeschäft dabei um zwei Drittel eindampfen. Ein wichtiger Schritt ist der Verkauf der Beteiligung Bilfinger Berger Australia. Hier sei das Marktumfeld unverändert positiv. (awp/mc/ps/06)