Produktionsseitig seien sehr gute Impulse von der Wertschöpfung des Finanzsektors ausgegangen, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft seco mit. Gegenüber dem Vorjahresquartal erhöhte sich das reale BIP um 2,2%. Damit lag das BIP-Wachstum im vierten Quartal unter den Erwartungen. Von AWP befragte Ökonomen haben im Vorfeld auf Vorquartalsbasis Werte von +0,7 bis +1,0% erwartet und auf Vorjahresbasis von +2,3 bis +2,7%.
Zahlen des 3. Quartals leicht revidiert
Das seco hat auch die BIP-Zahlen zum dritten Quartal teilweise leicht revidiert. Unverändert blieb der Vorquartalswert mit +0,4% (gg VQ), während im Vorjahresvergleich neu ein Plus von 2,5% nach zuvor +2,4% ausgewiesen wird.
Robustes Wachstum des privaten Konsums
Auf der Verwenderseite setzte sich im Vorquartalsvergleich das robuste Wachstum des privaten Konsums fort (+0,5% zum Vorquartal). Stark zugenommen hätten dabei die Ausgaben für Verkehr, Gesundheit, Gastgewerbe, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Dagegen sei der Konsum bei Bekleidung, Möbel, Freizeit und Kultur leicht zurückgegangen, so die Ausführungen des seco. Die Konsumausgaben des Staates nahmen um 0,2% ab.
Gesamtinvestitionen legen um 0,5 % zu
Die Gesamtinvestitionen weiteten sich im Vergleich zum Vorquartal um 0,5% aus. Die Ausrüstungsinvestitionen legten 1,3% zu, die realen Bauinvestitionen gingen dagegen um 0,5% zurück. Begründet wird letzteres mit der nachlassenden Dynamik im Wohnungsbau.
Beschleunigte Expansion der Exporte
Gemäss Mitteilung beschleunigte sich die Expansion der Exporte von Waren und Dienstleistungen auf 3,3%. Nach zwei schwachen Quartalen hätten die Importe von Waren und Dienstleistungen mit +9,5% ein Rekordwachstum erreicht, so das seco. Produktionsseitig stieg die Wertschöpfung im durch Finanzmarktdienste dominierten Sektor kräftig an (+2,5%). Damit sei der Beitrag dieses Sektors zum BIP-Wachstum nach eher bescheidenem Vorquartal erneut stark ausgefallen.
Konsumdeflator erhöht sich um 1 %
Beim Deflator des BIP wurde im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal ein Anstieg von 2,1% verzeichnet. Der Konsumdeflator habe sich um 1,0% erhöht, dagegen hätten die Preise für Ausrüstungsgüter nach einer längeren Phase mit abnehmendem Trend stagniert, so die Mitteilung. Die Baupreise zogen deutlich an (+3,7%). Im Aussenhandel nahmen die Exportpreise um 3,1% zu und jene der importierten Güter um 3,2%.
Gemäss seco berechnet sich für den Jahresdurchschnitt 2006 eine erste vorläufige Zuwachsrate des realen BIP von 2,7% (zu konstanten Preisen des Vorjahres). Zu laufenden Preisen ergibt sich ein Wert von 4,2%. (awp/mc/pg)