Dies hat das Seco am Donnerstagmorgen mitgeteilt. Damit lag das Wirtschaftswachstum am oberen Rand der Schätzungen, die Konjunkturforscher im Vorfeld veröffentlicht haben.
Robuste Verfassung bestätigt
Am Markt ist von `sehr guten Zahlen` die Rede. Das Wachstum im ersten Quartal bestätigte die robuste Verfassung der Schweizer Wirtschaft, heisst es vielerorts. Die wichtigsten Motoren zu Beginn dieses Jahres seien der private Konsum und die Exporte gewesen, sagte Bernard Lambert, Senior Economist bei der Bank Pictet, auf Anfrage.
Privater Konsum als Stütze
Die Credit Suisse sieht dies ähnlich. Vor allem der private Konsum habe sich als wichtige Stütze des Wirtschaftswachstums erwiesen und mit einem Plus von 0,7% (QoQ) viel zum gesamten BIP-Wachstum beigetragen, heisst es dort in einem kurzen Kommentar.
Bei Ausrüstungsinvestitionen mehr erwartet
Mehr erwartet haben die Volkswirte bei den Ausrüstungsinvestitionen; diese sind in den ersten drei Monaten 2007 im Vergleich zum Vorquartal um 0,3% zurückgegangen. Reto Huenerwadel von der UBS kann diesen Rückgang nicht nachvollziehen. Vor allem die Daten aus der Maschinenindustrie seien doch nach wie vor gut ausgefallen, erklärte er gegenüber AWP.
Positiv: Tiefe Inflation beim privaten Konsum
Als positives Highlight bezeichnete der UBS-Ökonom dagegen die tiefe Inflation beim privaten Konsum. Zudem schaffe der `starke` Lagerabbau Potenzial für weitere gute BIP-Zahlen, hielt er im Gespräch mit AWP fest. Auch die Bankökonomen der CS bleiben optimistisch, was das Schweizer Wirtschaftswachstum in den nächsten Quartalen betrifft. Sie rechnen unverändert mit einem Plus von 2,2%.
Zweites Quartal ’nicht mehr so stark›
Ob das Seco die eigene Prognose von 2% für dieses Jahr nach oben revidieren werde, wollte Seco-Chefökonom Aymo Brunetti gegenüber der Nachrichtenagentur SDA nicht sagen. Er bezeichnete sie aber als `sehr vorsichtig`. Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) etwa rechnet mit einem Plus von 2,4%. Die ZKB sieht das BIP-Wachstum 2007 gar bei 2,5%. Das zweite Quartal dürfte `nicht mehr so stark` ausfallen, doch in der zweiten Jahreshälfte rechnet ZKB-Ökonom David Marmet mit einer erneut anziehenden Konjunktur.
Zinserhöhung der SNB erwartet
Sowohl die CS als auch die UBS gehen nach den Zahlen weiterhin davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Juni an der Zinsschraube drehen wird: sie erwarten eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte (BP). Damit scheint es aber nicht getan: bereits im September rechnen die beiden Grossbanken mit einem weiteren Zinsplus von 25 BP. (awp/mc/ar)