BIZ gibt Flankenschutz für FSF-Empfehlungen

Wie das regulatorische Gremium der BIZ, der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, mitteilte, sollen diese Massnahmen vor allem dazu dienen, die Basel-II-Eigenkapitalvorschriften weiter aufzuwerten, um die Robustheit des internationalen Finanzsystems zu stärken. Zugleich erklärte der Ausschuss, der die Bankenaufseher der führenden Industrieländer repräsentiert, dass diese Massnahmen erste Lehren aus der gegenwärtigen Finanzkrise darstellten.


Zahlreiche Massnahmen
Dazu gehören eine strengere Behandlung komplexer strukturierter Kreditprodukte, Schritte zur Verbesserung des Liquiditätsmanagements der Banken sowie Vorschläge zur Stärkung der Marktdisziplin durch eine bessere Offenlegung und Bewertung von Risiken. Grundsätzlich sollen auch die Prüfverfahren im Rahmen der Bankenaufsicht verbessert werden.


Widerstandsfähigkeit stärken, Aufsicht verbessern
«Die Massnahmen werden mit den Zielen eingeführt, die langfristige Widerstandsfähigkeit der Banken zu stärken und die Aufsicht zu verbessern», erklärte der Ausschuss. Gleichzeitig soll ihre Umsetzung aufgrund der anhaltenden Finanzturbulenzen aber so erfolgen, dass kurzfristig negative Folgen vermieden werden. Die Massnahmen sollen die vom FSF beim G-7-Treffen in Washington vorgestellten Empfehlungen zur Stärkung der globalen Finanzinfrastruktur unterstützen.


«Wesentlich für stabile Finanzmärkte und gesundes Wirtschaftswachstum»
«Ein robustes Bankensystem ist wesentlich für stabile Finanzmärkte und gesundes Wirtschaftswachstum», erklärte Nout Wellink, Vorsitzender des Basler Ausschusses und Präsident der niederländischen Zentralbank. Er verwies darauf, dass Aufsichtsbehörden nicht in der Lage seien, die nächste Finanzkrise vorherzusagen, andererseits aber Lehren aus früheren Krisen ziehen könnten. «Wesentlich für robuste Banken sind ausreichende Kapital- und Liquiditätspuffer, ein starkes Risikomanagement und eine starke Aufsicht sowie mehr Marktdisziplin durch Transparenz», erklärte Wellink.


Notwendigkeit einer weiteren Stärkung des Regelwerks verdeutlicht
Der Basler Ausschuss, der bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich angesiedelt (BIZ) ist, unterstrich noch einmal die Bedeutung einer Umsetzung der Basel-II-Eingekapitalvorschriften durch die grossen, international tätigen Banken. Diese Vorschriften werden gegenwärtig in den grossen Industrieländern umgesetzt und lösen damit die alten Eigenkapitalvorschriften («Basler Akkord») ab. Die jüngste Finanzkrise habe die Notwendigkeit einer weiteren Stärkung des Regelwerks verdeutlicht, erklärte der Ausschuss.


Dies betreffe vor allem höhere Eigenkapitalanforderungen etwa für komplexe, strukturierte Kreditinstrumente wie Collateralized Debt Obligations (CDOs) von aktivabesicherten Wertpapieren (Asset Backed Securities). Diese Papiere sind für den Grossteil des Abschreibungsbedarfs in der aktuellen Krise ursächlich.


Kapitalanforderungen für die Handelsbücher der Banken sollen verschärft werden
Zudem will der Ausschuss die Kapitalanforderungen für die Handelsbücher der Banken verschärfen, da die Kreditrisiken oftmals nur noch unzureichend erfasst sind. Weitere Massnamen, die der Ausschuss in Angriff nehmen will, umfassen bessere Risiko- und Liquiditätsmanagementpraktiken sowie eine bessere Offenlegung und Bewertung von Risiken. (awp/mc/pg)

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