BLS beförderte 2009 mehr Fahrgäste
Die Gewinnsteigerung bei der BLS AG beruht hauptsächlich auf einmaligen Sondereffekten wie der vorzeitigen Auflösung von Leasing-Verträgen für Rollmaterial. Das gab das zweitgrösste Bahnunternehmen der Schweiz am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz bekannt. Den Betriebsertrag steigerte das Transportunternehmen um 9,0% auf 868,7 Mio CHF, der Betriebsaufwand erhöhte sich um 8,5% auf 847,4 Mio CHF. Die signifikante Zunahme auf beiden Seiten sei auf höhere Abschreibungen und Abgeltungserträge nach der Integration des Lötschberg-Basistunnels in die BLS Netz AG zurückzuführen, hiess es. Im Betriebsaufwand wurden für die Sanierung der Vorsorgewerke 19,4 (VJ 21,0) Mio CHF verbucht.
2,2 Prozent mehr Fahrgäste befördert
Die BLS beförderte 2009 insgesamt 52,2 Mio Fahrgäste (+2,2%). Die BLS-Züge beförderten 1,7% mehr Fahrgäste als im Vorjahr, insgesamt 47,9 Mio Die Zahl der gefahrenen Personenkilometer in den Zügen nahm sogar um 6,8% zu. Die grössere Nachfrage wirkte sich auch positiv auf die Verkehrserträge aus, die um 4,3% auf 124,8 Mio CHF zunahmen. Der BLS-Autoverlad am Lötschberg transportierte 2009 insgesamt 1,34 Mio Fahrzeuge (+2,3%) und steigerte den Ertrag entsprechend auf 26,3 Mio CHF. Die BLS-Busse beförderten 1,9% mehr Fahrgäste als im Vorjahr (total 2,95 Mio), was den Verkehrsertrag um 3,7% auf 4,8 Mio CHF erhöhte.
Boomende Schifffahrt
Einen Zuwachs von 28,8% auf 1,3 Mio Passagiere verzeichnete dank gezielter Marketingaktivitäten und des schönen Ausflugswetters die BLS-Schifffahrt im Berner Oberland. So konnte die BLS in der Schifffahrt das beste Resultat in den letzten zehn Jahren und einen Gewinn von 237’000 CHF verbuchen. Im Güterverkehr nahm die Verkehrsleistung um 19% auf 2981 Mio Nettotonnenkilometer ab, wobei insbesondere der kombinierte Transitverkehr vom Einbruch betroffen war. Der Verkehrsertrag belief sich auf 161,7 Mio CHF (-20%).
Frühzeitig auf Krise reagiert
Die BLS habe frühzeitig auf die veränderte Wirtschaftslage reagiert und vorab die Produktionskapazitäten reduziert, hiess es an der Bilanzmedienkonferenz. So vermietete das Unternehmen kurzfristig Lokomotiven und Lokpersonal, baute Zeitguthaben ab und setzte einen Einstellungs- und Ausgabenstopp um. Mit einem Verlust von 3,6 Mio CHF (Vj Gewinn von 3 Mio CHF) sei es gelungen, den Einbruch in Grenzen zu halten. «Angesichts des Umsatzeinbruchs von fast 40 Mio CHF ist dieses Ergebnis als sehr beachtlich einzustufen», sagte BLS-Chef Bernard Guillelmon laut Unterlagen an der Medienkonferenz.
Kompetenzverschiebung
Das laufende Jahr wird für die BLS eine Kompetenzverschiebung bringen: Ab Fahrplanwechsel 2010 ist die BLS neu für den Regionalverkehr auf den Linien Luzern-Wolhusen-Langnau im Emmental/Huttwil-Langenthal allein verantwortlich. Die SBB übernimmt im Gegenzug die Linie Solothurn-Moutier. Zu den mittel- und langfristigen Perspektiven erklärte die BLS-Spitze am Dienstag in Bern einmal mehr, der Vollausbau der Lötschberg-Basisstrecke sei notwendig und in Kombination mit Ausbauten der Zulaufstrecken sinnvoll. (awp/mc/ps/16)