BLS Cargo drückt auf Kostenbremse

Grund dafür seien der Einbruch der Konjunktur im letzten Quartal 2008 sowie der ungünstige Kurs des Frankens zum Euro. Die definitiven Zahlen präsentiert BLS Cargo am 24. März. Insgesamt nahm die Verkehrsleistung der BLS Cargo im 2008 zwar um 8 bis 10% gegenüber dem Vorjahr zu, schreibt Stahl. Eine Zunahme um bis zu 15% bis Oktober war dafür verantwortlich. Im November stockte das Wachstum aber abrupt: In einem Monat ging die Gütermenge um 13% zurück, unter anderem weil die Autoindustrie weniger Fahrzeuge transportieren liess.


2009: Rückläufige Verkehrsleistung erwartet
Auf diesem Niveau dürfte die Verkehrsmenge verharren: Für 2009 werde die Verkehrsleistung voraussichtlich um 5 bis 10% gegenüber 2008 abnehmen, sagte BLS-Sprecher Hans Martin Schär auf Anfrage. Damit erreiche sie ungefähr den Wert von 2007. Das Ziel sei ein mindestens ausgeglichenes Resultat, sagte Schär. Aufgrund der Wirtschaftssituation habe der Verwaltungsrat das Budget für 2009 aber noch einmal überarbeitet.


Kostensenkende Massnahmen
Auf den Rückgang der Nachfrage reagiert BLS Cargo mit mehreren kostensenkende Massnahmen. Unter anderem leiht sie Lokomotivführer an andere Bahnen aus. Laut Schär arbeiten im Moment 10 und ab März 16 Personen zwischen 6 und 12 Monaten auswärts. Ausserdem müssten sie Überzeit abbauen. Einen Einstellungsstopp gebe es zwar nicht, bei Neuanstellungen und auch Investitionen sei das Unternehmen aber sehr zurückhaltend, sagte Schär. «Diese Massnahmen wirken rasch auf die veränderte Nachfrage und erlauben uns auch, den Betrieb wieder hochzufahren, sobald es mit der Wirtschaft aufwärts geht.»


Auch SBB Cargo von Flaute betroffen
Mit der Wirtschaftsflaute kämpft auch SBB Cargo, die ohnehin in einer Sanierung steckt. Sie hat ebenfalls Lokomotivführer ausgeliehen, nämlich an den SBB-Personenverkehr. Zudem verordnete sie im Dezember einen teilweisen Einstellungsstopp. Dadurch seien 180 Abgänge nicht ersetzt worden, sagte SBB-Cargo-Sprecher Christoph Rytz auf Anfrage.


«Erheblicher Verlust» bei SBB Cargo
Der Nachfrageeinbruch erfasste SBB Cargo ebenfalls im November, als die Transporte um 20% zurückgingen. Betroffen sei insbesondere der Transitverkehr; auf den Verkehr innerhalb der Schweiz sei die Krise deutlich weniger spürbar, sagte Rytz. Im Dezember habe sich die Situation stabilisiert. Im September, noch bevor das Ausmass der Wirtschaftskrise voll fassbar war, sprach SBB-Chef Andreas Meyer von einem «erheblichen Verlust» bei SBB Cargo für 2008. Die definitiven Zahlen präsentiert die SBB im April. (awp/mc/ps/20)

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