Im Gleichschritt nahmen bei der BLS der Betriebsertrag und der Aufwand zu, wie an der Bilanzmedienkonferenz vom Dienstag verlautete. Der Ertrag stieg um 14,2% auf 549,3 Mio CHF, der Aufwand um 14,3% auf 528,6 Mio CHF.
Betriebsergebnis 9,8 Mio CHF
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern betrug nach Abzug des Beitrags für die Pensionskasse 9,8 Mio CHF. Der Konzerngewinn sank auf 2,95 Mio.; im Vorjahr hatte er 13,4 Mio CHF betragen.
Keine Quersubventionierung
Grosse Sorgen bereitet der BLS der Schiffsverkehr auf dem Thuner- und noch stärker auf dem Brienzersee. «Wir bräuchten insgesamt 160´000 Fahrgäste mehr», sagte Mathias Tromp, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Eine Quersubventionierung auf längere Sicht komme nicht in Frage. Wegen der volkswirtschaftlichen Auswirkungen, die für die Region Brienzersee sehr schmerzlich wären, hofft Tromp nicht, dass der Verwaltungsrat «eines Tages die Notbremse ziehen muss». Die Frequenzen gingen gegenüber dem Vorjahr um 13,5% auf noch gut 1 Mio Fahrgäste zurück.
Tochter BLS Cargo als Paradepferd
Als Paradepferd erwies sich auf der andern Seite der Güterverkehr der Tochter BLS Cargo, wo der Ertrag um 41,4% auf 145,8 Mio CHF stieg. Anders beim Personenverkehr: Der Verkehrsertrag sank um 3,5% auf 127 Mio CHF.
Einschneidende Veränderung durch Fahrplanwechsel der SBB
Für die BLS ergab sich mit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2004 eine einschneidende Veränderung: Sie hat den Personenfernverkehr abgegeben und konzentriert sich nun auf den S-Bahn-Verkehr in der Region Bern und die Linie Bern über Langnau nach Luzern. Auf längere Sicht beurteilt Tromp diese Fokussierung positiv.
Autoverlad Lötschberg im Plus
Im Autoverlad durch den Lötschberg registrierte die BLS mit 1,36 Mio Fahrzeugen ein Plus von 1,4%. Der Verkehrsertrag stieg um 1,8% auf 28,4 Mio CHF. Die Preisreduktion gemäss Regelung mit dem Preisüberwacher trat erst zum Fahrplanwechsel in Kraft und wirkte sich daher noch nicht stark aus.
Fusion mit Regionalverkehr Mittelland ein wichtiges Projekt
Für die BLS zeichnet sich ab, dass sie zu den wenigen Privatbahnen gehören wird, die im bundesrätlichen Modell neben der SBB vorgesehen sind. Deshalb sei die Fusion von BLS und Regionalverkehr Mittelland (RM) ein wichtiges Projekt. Nach dem Willen der BLS ist sie auf Anfang 2006 zu realisieren. (awp/mc/ab)