BLS will Bahnanlagen in Tochterfirma überführen – Bund plant Beteiligung

In die BLS Netz AG soll nach der Erfüllung ihres Auftrags auch die für den Bau des Lötschbergtunnels verantwortliche BLS Alptransit AG aufgehen, wie BLS-Sprecher Hans Martin Schaer zu einem Bericht der NZZ vom Dienstag sagte. Die neue Gesellschaft soll als Besitzerin von Geleisen und Kunstbauten der BLS fungieren; personelle Leistungen wird das Mutterhaus erbringen.

Keine Privataktionäre
Die BLS-Netz AG werde sich von der BLS AG darin unterscheiden, dass keine Privataktionäre an ihr beteiligt sind. Laut Schaer ist noch offen, wer welche Anteile an der Netzgesellschaft halten wird; sicher sei aber, dass sich der Bund und allenfalls der Kanton Bern als wichtigste Financiers der Eisenbahninfrastruktur in beträchtlichem Masse an ihr beteiligen werden.

Bund wird Teil der Darlehen in Aktien umwandeln
Gemäss dem aktuellen Planungsstand sei vorgesehen, dass der Bund einen Teil der Darlehen, die er der BLS für den Ausbau der Lötschberg- Bergstrecke auf Doppelspur gewährt hatte, in Aktien umwandeln werde.

Bund bleibt Miteigentümer
Die neue Netzgesellschaft orientiert sich laut Schaer am Modell der Matterhorn-Gotthard-Bahn. Der Bund bleibe damit in jedem Fall Miteigentümer der BLS-Infrastruktur. Dies auch dann, wenn er sich allenfalls dereinst aus Gründen des Wettbewerbs im Gütertransit ganz aus der dannzumal auf den Verkehr konzentrierten BLS AG zurückziehen sollte.

Insgesamt 1160 Mio CHF zinslose Darlehen
Für den Doppelspurausbau der Bergstrecke hatten Bund und Kanton Bern der BLS zwischen 1976 und 1999 zinslose Darlehen von insgesamt 860 Mio CHF gewährt. Dazu kommen zinslose Darlehen von 300 Mio CHF für weitere Infrastrukturausbauten, die massgeblich vom Bund finanziert wurden. (awp/mc/ar)

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