BMW bleibt nach Ergebnisrückgang zuversichtlich – Prognose bekräftigt
Panke zeigte sich sicher, dass die BMW Group diese Belastungen «zu einem guten Teil» kompensieren kann. An der Börse verlor die BMW-Aktie kurz nach Handelsbeginn um 2,98 Prozent auf 38,44 Euro.
Quartalszahlen unter der Erwartung der Analysten
Die Quartalszahlen, die BMW am Mittwochmorgen präsentierte, lagen mit Ausnahme des Reingewinns unter der Erwartung der von dpa-AFX befragten Analysten. Wie der Konzern in München mitteilte, hatten sich die negativen Faktoren auch im zweiten Jahresviertel niedergeschlagen. Nach dem Rekordquartal 2004 ging das Vorsteuerergebnis nun von 1,08 Milliarden Euro auf 916 Millionen Euro zurück. Experten hatten im Durchschnitt mit 1,045 Milliarden Euro gerechnet. Der Überschuss sank von 671 auf 663 Millionen Euro (Prognose: 649 Mio Euro). «Auf den ersten Blick sehen die Zahlen enttäuschend aus», sagte ein Frankfurter Branchenexperte.
Unter dem Strich blieb weniger
BMW setzte zwischen April und Juni mit 12,159 Milliarden Euro 2,1 Prozent mehr um als noch im Vorjahr (11,91 Mrd Euro). Für das erste Halbjahr ergab sich so ein Umsatzrückgang von 22,715 auf 22,516 Milliarden Euro. Vor Steuern erwirtschaftete BMW in den ersten sechs Monaten 1,728 (Vj: 1,935) Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben 1,182 Milliarden Euro nach 1,194 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2004.
Ergebnisse seien kein Rückschlag
Konzernchef Helmut Panke wollte die Ergebnisse nicht als Rückschlag verstanden wissen: «Die Geschäftsentwicklung entspricht vor dem Hintergrund der externen Belastungen und der diesjährigen Modellzyklen unseren Erwartungen», sagte er laut Mitteilung.
Prognose mit Absatzplus
An seiner Prognose hält das Unternehmen weiter fest. «Für das Gesamtjahr 2005 bleiben wir auf Kurs und bestätigen unser Ziel, das hohe Ergebnisniveau des Vorjahres in etwa wieder zu erreichen», sagte Panke. Die externen Belastungen aus Rohstoffkosten und Wechselkursentwicklung, mit denen der Konzern nach bisherigen Angaben auch im Restjahr rechnet, werde die BMW Group aber «zu einem guten Teil» kompensieren können. Zudem will der Konzern ein Absatzplus im hohen einstelligen Prozentbereich schaffen.
Dem Ziel ein Stück näher
Diesem Ziel kam der Konzern im ersten Halbjahr bereits ein grosses Stück näher. Die BMW Group lieferte 646.531 Fahrzeuge an Kunden aus, das entsprach einer Steigerung von 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (590.983). Allerdings wurde das Absatzwachstum vorrangig von neu eingeführten günstigeren Modellen wie dem 1er aber auch dem Mini Cabrio getragen, wodurch sich der Umsatzrückgang erklären liesse.
Ergebnisrückgang aus dem Automobilgeschäft
Der Ergebnisrückgang kam im ersten Halbjahr allein aus dem Automobilgeschäft, die Motorradsparte und der Bereich Finanzdienstleistungen legten zu. So rutschte das Vorsteuerergebnis in der Autosparte von Januar bis Juni von 1,713 auf 1,51 Milliarden Euro. Im Segment Motorräder erwirtschaftete BMW dank neuer Modelle 311 Millionen Euro vor Steuern nach 268 Millionen Euro im Vorjahr. Die Finanzsparte verbesserte sich von 72 auf 84 Millionen Euro. (awp/mc/ab)