«Die Krise ist noch nicht vorbei», sagte der BMW-Chef und verwies auf die aktuellen Finanznöte von Griechenland. Für 2012 hat sich der Konzern eine Marge auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Autobereich von acht bis zehn Prozent vorgenommen. In diesem Jahr soll die EBIT-Marge einen niedrigen einstelligen Prozentbereich erreichen. Der Absatz soll 2010 im «soliden einstelligen Prozentbereich» auf mehr als 1,3 Millionen Fahrzeuge zulegen. Das Konzernergebnis soll den Planungen zufolge das vergangene Jahr deutlich übersteigen.
Dividende stabil
Im ersten Quartal 2010 wurde mit 324 Millionen Euro bereits ein Überschuss über dem Ergebnis des Gesamtjahrs 2009 erzielt. Die Verkäufe zogen wieder an und stiegen per Ende April im zweistelligen Prozentbereich. Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen früheren Angaben zufolge ein weiter steigendes Ergebnis. BMW beendete das Geschäftsjahr 2009 mit einem Überschuss von 210 Millionen Euro, ein Rückgang von mehr als einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz sank um knapp fünf Prozent auf 50,7 Milliarden Euro. Die Verkäufe gingen um gut zehn Prozent auf 1,29 Millionen Wagen zurück. Die Dividende für das vergangene Jahr soll bei 0,30 Euro je Stamm- und 0,32 Euro je Vorzugsaktie stabil bleiben.
CO2-Emissionen senken
Beim künftigen Wachstum setzt Reithofer auf neue Modelle und die weitere Ausrichtung des Konzerns in Richtung Nachhaltigkeit, die bei BMW unter dem Stichwort «Efficient Dynamics» steht. Reithofer versprach, die CO2-Emissionen der Flotte weltweit von 2008 bis 2020 um mindestens 25 Prozent zu reduzieren. Derzeit liege der durchschnittliche Flottenausstoss in Europa bei 150 Gramm pro Kilometer. Bei den Elektroautos hat BMW bislang eine Testflotte der britischen Tochter Mini im Einsatz. Im nächsten Jahr sollen auch Erprobungsfahrzeuge der Marke BMW mit Elektroantrieb folgen. 2013 soll dann das Megacity Vehicle als erstes Serienfahrzeug von BMW mit reinem Elektrofahrzeug auf den Markt kommen.
Förderung alternativer Antriebe
Reithofer forderte einen stärkeren Einsatz der Politik zur Förderung alternativer Antriebe. «Wer Abwrackprämien finanziert, kann doch auch in grüne Zukunft investieren.» Bislang warte man noch auf die richtigen Anreize. Gleichzeitig äusserte er deutliche Kritik an der Abwrackprämie, die im vergangenen Jahr den Absatz in Deutschland bei Klein- und Kleinstwagen ankurbelte. «Sie hat uns Chancen verbaut.» Künftig will der Konzern selbst aber vor allem auch bei kleineren Fahrzeugen wachsen. Dazu werde eine gemeinsame Architektur für Front- und Allradantrieb entwickelt, auf der auch Modelle der Marke BMW aufbauen. Der Tabubruch – BMW stand bislang für Heckantrieb – schrecke die Kunden nicht ab, versicherte Reithofer nach Befragungen unter Fahrern des bislang kleinsten BMW, dem 1er. (awp/mc/ps/10)