Während das Privatkundengeschäft zulegte, musste die Bank in der Investmentsparte deutliche Einbussen hinnehmen. Die BNP-Aktie legte am Vormittag um rund vier Prozent zu. Bereits im ersten Quartal hatte die Grossbank ihren Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die um fast die Hälfte auf 2,3 Milliarden Euro gesteigert. Damit hat sie nach den ersten sechs Monaten unter dem Strich bereits 4,4 Milliarden Euro verdient. Mit der Kapitalerhöhung im Oktober vergangenen Jahres hatte das Institut zum Auslaufen der Finanzkrise seine Kapitalbasis gestärkt und den Banken-Stresstest ohne Probleme bestanden.
Risikokosten um über 50% reduziert
Zwischen April und Juni profitierte die Bank besonders von den gesunkenen Risikokosten. Wegen der anziehenden Wirtschaft müssen die Franzosen deutlich weniger um ihre ausgereichten Kredite bangen. Die Risikokosten gingen deshalb um mehr als die Hälfte auf 1,1 Milliarden Euro zurück. Der operative Gewinn verdoppelte sich auf 3,7 Milliarden Euro. Im französischen Privatkundengeschäft wuchsen das Kreditvolumen sowie die Sparguthaben und täglich verfügbaren Einlagen spürbar. Der Vorsteuergewinn der Sparte wuchs um fast 17 Prozent auf 479 Millionen Euro.
Investment- und Firmenkundengeschäft harzt
Schlechter lief es hingegen im Investment- und Firmenkundengeschäft. Wegen der ungünstigen Marktentwicklung und der gesunkenen Liquidität sanken die Erträge um nahezu ein Drittel auf 2,7 Milliarden Euro. Allerdings konnte die Bank ihre Risikovorsorge auch hier zurückfahren, weswegen der Vorsteuergewinn lediglich um gut 16 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurückging. Positiv trug nun auch die Integration des übernommenen Fortis-Bankgeschäfts zur Entwicklung bei. Von den erwarteten Synergien in Höhe von 900 Millionen Euro seien bereits 402 Millionen Euro erreicht, hiess es. Damit sieht sich BNP Paribas dem eigenen Plan voraus. (awp/mc/ps/06)