Gleichzeitig wird die bisherige Umsatzprognose erhöht. Der Umsatz wurde um gut 20% auf 560,1 Mio CHF gesteigert. Dazu trugen die höheren Volumina sowie Preissteigerungen ein Plus von 23,3% bei, wogegen die Währungen ein Minus von 3% brachten, wie der Waadtländer Verpackungsmaschinenhersteller am Mittwoch mitteilte.
Umsatz unter Analystenerwartungen
Der EBIT verbesserte sich auf -27,3 (-79,3) Mio CHF, was einerseits auf die höheren Umsätze, andererseits auf das 2009 eingeleitete Kostensenkungsprogramm zurückzuführen ist. Bobst verweist dabei auf die negativen Einmaleffekte sowie Restrukturierungskosten aus dem Vorjahr von 13,6 Mio CHF, welche nun weggefallen sind. Der Reinverlust konnte auf 23,5 Mio CHF reduziert werden, von 70,2 Mio CHF in der Vorjahresperiode. Darin ist eine Steuergutschrift von 7,7 Mio CHF enthalten. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und EBIT verfehlt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 575,7 Mio, für den EBIT bei -26,2 Mio und für das Reinergebnis bei -32,9 Mio CHF.
Bestellungseingang zieht wieder an
Mit einem Teil der vorhandenen Mittel seien Schulden abgebaut worden. An Barmitteln stünden nun noch 337,3 Mio CHF zur Verfügung, welche für allgemeine Geschäftszwecke sowie für den Neubau in Mex gebraucht werden sollen. Das erste Halbjahr habe ein gutes Wachstum des Bestellungseingangs gebracht, beinahe auf das Niveau des ersten Semesters 2008. Die Volumina seien allerdings noch immer ungenügend gewesen, um operativ profitabel zu arbeiten. Indes befinde sich das 2009 eingeleitete Transformationsprogramm auf Kurs. Auch die Vorbereitungen für den geplanten Umzug von Prilly nach Mex würden nach Plan voranschreiten.
Bereich Sheet-fed wächst um 47 Prozent
Von den einzelnen Business Units, welche auf das Geschäftsjahr 2010 eingeführt worden sind, erreichte der grösste Bereich Sheet-fed ein Umsatzwachstum von 47% auf 263,4 Mio CHF, während sich der operative Verlust auf 32,4 Mio CHF mehr als halbierte. Für 2010 stellt Bobst in diesem Bereich eine «substantielle» Verbesserung des Umsatzes in Aussicht. Die Business Unit Web-fed erlitt dagegen erneut einen Umsatzrückgang um 8,7% auf 113,8 Mio CHF. Der operative Verlust konnte aber ebenfalls um gut 20% auf 18,2 Mio CHF reduziert werden.
Business Unit Services als einzige Sparte noch rentabel
Die Business Unit Services wiederum setzte mit 182,4 Mio CHF rund 15% mehr um als im Vorjahr. Der aktuell noch einzige rentable Bereich steigerte das operative Ergebnis gegenüber dem ersten Semester 2009 um beinahe 60% auf 21,6 Mio CHF. Trotz des schwierigen Umfelds seien viele Kunden sehr ausgelastet gewesen. Deshalb sei ein guter Service gefragt gewesen, um die Anlagen mit maximaler Effizienz und Produktivität laufen lassen zu können. Für das zweite Semester erwartet Bobst dank des Bestellungsbestandes eine gute Auslastung der Produktionskapazitäten. Zu aktuellen Wechselkursen sei zudem für 2010 ein operativer Gewinn zu erwarten. Dabei werde der Verkauf der Produktionsstätte in Prilly das Ergebnis stützen.
Gesamtjahr: Umsatzprognose erhöht
Für das Gesamtjahr 2010 erhöht Bobst die bisherige Umsatzprognose. Das zweite Semester sei mit einem höheren Bestellungsbestand als zu Beginn des Jahres begonnen worden. Aus heutiger Sicht und zu aktuellen Wechselkursen sei ein Umsatz über der Prognose vom März von 1,25 Mrd CHF zu erwarten. Mit dem aktuellen Geschäftsvolumen sei eine gute Auslastung der Produktionskapazitäten gewährleistet. Das Ergebnis 2010 werde aber wie angekündigt von den Kosten für das Transformationsprogramm von rund 15 Mio CHF belastet. Aus dem Verkauf der Fabrik in Prilly sei dafür ein Vorsteuergewinn von rund 75 Mio CHF zu erwarten. (awp/mc/ps/04)