Mit dem Erwerb des Aktienpaketes der Fries-Gruppe (20,95 Prozent) am Mittwoch hat die voestalpine ein Gegenoffert für Böhler-Uddeholm erst einmal erschwert. In den vergangenen Tagen habe ein unbekannter Investor über die Börse grössere Aktienpakete von Böhler aufgekauft, berichtet das «WirtschaftsBlatt» (Donnerstag). Finanzkreise tippen dem Bericht zufolge auf den russischen Oligarchen Viktor Vekselberg. «Wer immer ein Gegenangebot plant, muss mit uns sprechen, da uns nun das Fries-Paket gehört», heisst es bei der voestalpine.
Keine Nachbesserung für Fries-Konsortium
Interessant sei, dass die Fries-Gruppe keinen Besserungsschein in der Tasche habe, so das «WirtschaftsBlatt». Auch wenn die voestalpine den anderen Böhler-Inhabern mehr als 69 Euro pro Aktie zahlen sollte, gibt es für das Fries-Konsortium keine Nachbesserung.
voestalpine erwarten keine Hürden durch die EU
Bei dem Deal hat Brüssel noch ein wichtiges Wort mitzureden. Die EU-Kommission, bei der die Übernahme nächste Woche angemeldet werden soll, könnte eine vertiefende Kartellprüfung beantragen. Dem Vernehmen nach plant ein deutscher Stahlkonzern, in Brüssel Einwände gegen den Zusammenschluss vorzubringen. Die voestalpine gibt sich trotzdem gelassen und erwartet keine Schwierigkeiten durch die EU.
Angebot am Montag
Am Montag soll das Angebot für die Streubesitz-Aktionäre bei der Übernahmekommission eingereicht werden. Das Ganze ist an die Bedingung geknüpft, dass mindestens 50 Prozent der Böhler-Aktionäre dem Deal zustimmen. (awp/mc/ar)